Club Zero

Ein Film von Jessica Hausner.

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Miss Novak beginnt an einer inter­na­tio­na­len Privatschule zu unter­rich­ten, wo sie mit ihrem Unterricht über bewuss­te Ernährung die Essgewohnheiten der Schüler grund­le­gend verändert. Ohne den Verdacht der ande­ren Lehrer und der Eltern zu wecken, gera­ten eini­ge der Schüler in ihren Bann, bis sie schließ­lich selbst Teil des geheim­nis­vol­len Club Zero wer­den.
„Die jun­gen Menschen von heu­te fürch­ten um ihre Zukunft. Sie kämp­fen um sie. Sie wol­len han­deln, Verantwortung über­neh­men, Macht über ihr Leben haben, etwas bewir­ken. Sie wol­len einen Sinn fin­den. Sie wol­len den Planeten ret­ten
und damit auch ihre Zukunft. Sie wer­den poli­tisch, man­che schlie­ßen sich radi­ka­len Gruppen an. Sie wol­len nicht war­ten, bis es zu spät ist. Ich ver­ste­he das, und ich habe gro­ßes Mitgefühl für die­se Generation. (…)
Es gibt bei mir kei­ne mora­li­sche Verurteilung, kei­ne Erlösung. Und ich den­ke, das Thema Ernährung berührt einen Nerv. Essen ist extrem intim, wie Nacktsein oder Sex. Es ist auch tabui­siert. (…)
Essen ist etwas sehr Persönliches, aber gleich­zei­tig auch etwas sehr Soziales. Stellen Sie sich vor, Sie tref­fen sich mit Freunden zum Abendessen und sind die ein­zi­ge Person an die­sem Abend, die nicht isst. Das kann dazu füh­ren, dass die ande­ren sich ange­grif­fen füh­len. Und war­um? Weil Sie einen gehei­men Code bre­chen, eine gesell­schaft­li­che Regel igno­rie­ren und damit die ande­ren in Frage stel­len. Wir alle glau­ben an etwas, nie­mand ist frei von Aberglauben. Jeder von uns gehört zu einer Gruppe, die bestimm­te Grundsätze oder Codes hat. Wir müs­sen die Subjektivität unse­rer Überzeugungen ver­ste­hen, um zu begrei­fen, wie sehr Miss Novak und die Kinder von ihren Glaubenssätzen über­zeugt sind. Ihre »Lebensmittelreligion« ist ein Beispiel für einen radi­ka­len Glauben. (…)
Es gibt eine gewis­se Art von Absurdität, die unse­rer Existenz inne­wohnt. Aus einem distan­zier­te­ren Blickwinkel betrach­tet, erschei­nen vie­le Dinge, an die wir glau­ben und die wir tun, lächer­lich, absurd oder ver­geb­lich. In mei­nen Filmen ver­su­che ich immer, eine distan­zier­te Perspektive zu fin­den, um dies zu reflek­tie­ren. Ganz im Sinne von Bertold Brechts Verfremdungseffekt. Club Zero wird aus einer Perspektive erzählt, die das Alltägliche ver­frem­det: bis hin zur Absurdität. Daraus ergibt sich auch der schwar­ze Humor des Films.” Jessica Hausner

Credits:

AT, UK, DE, FR, DK 2023, 110 Min., eng­li­sche OmU
Regie: Jessica Hausner
Kamera: Martin Gschlacht
Schnitt: Karina Ressler
mit: Mia Wasikowska, Sidse Babette Knudsen, Elsa Zylberstein, Lukas Turtur, Mathieu Demy, Amir El-Masry, Ksenia Devriendt, Luke Barker

Trailer:
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