Ein Film von Ron Mann.
Das liebevolle Portrait eines Individualisten: Rick Kelly, Inhaber von Carmine Street Guitars, Gitarrenbauer aus Leidenschaft. Ein kleiner Laden, der im Greenage Village überlebt. Aus der Zeit, als Großstädte nicht die erste Wahl waren und Möglichkeiten boten, einfach was auszuprobieren und vor sich zu schnurren. Rick Kelly findet sein Tonholz in Abrisshäusern, oder da, wo restauriert wird. Bauholz aus alten Lagerhäusern der Bowery, das einen ganz eigenen Charakter hat. Er upcycelt daraus in Handarbeit elektrische Gitarren, gerne in Form der Klassiker der Moderne. Das erste elektrische Brett in Serienfertigung, die 1950 von Leo Fender auf den Markt gebrachte Telecaster, steht in ihrer zeitlosen Edelschlichtheit oft Modell für Kellys Instrumente. Und schon betritt Jim Jarmusch (Squürl) den Laden, auch Lou war Kunde, Patti & Lenny Kaye sind verewigt, Bill Frisell und andere spielen uns was vor. Aber hauptsächlich geht es um die Details des täglichen Lebens im eigenen Universum, die Beharrlichkeit, die sachliche Bescheidenheit, die Dinge anzugehen, den Rhythmus der Entschleunigung. Es ist Handarbeit, die Präzision verlangt, dazu braucht es Zeit. Ein Universum, das scheinbar abgeschieden vom Drumherum existiert. Eine gut eingespielte Familie, neben Rick arbeiten der Lehrling Cindy Hulej und die 90+ jährige Mutter Dorothy Kelly. Ron Mann (Comic Book Confidential) hat sie fünf Tage lang portraitiert. Danach riecht alles angenehm nach frisch gesägtem Holz aus dem vorletzten Jahrhundert des letzten Jahrtausend.
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USA 2018, 81 Min., engl. OmU
Regie: Ron Mann
Buch: Len Blum
Kamera: Becky Parsons, John M. Tran
Schnitt: Robert Kennedy
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