Ein Film von Emin Alper.
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Erst fördert der türkische Staat den Film, dann fordert er das Geld zurück – weil er dem Kulturministerium nicht passt. Der Grund hierfür kann nur geraten werden: Drogen, Homosexualität, Zweifel an der nationalen Identität, das sind Themen, die nicht gut ankommen bei den Zensur- und anderen Behörden. Die Aufmerksamkeit auf den Film führte immerhin zu großem Interesse und einem Kassenerfolg in der Türkei.
Der Thriller spielt in einer Kleinstadt, wo Wassermangel immer mehr Böden absinken und riesige Sinklöcher entstehen lässt. Ob bestimmte soziale Gefüge und Machtkonstellationen auch mitschuldig an dieser Entwicklung sein könnten, soll ein neuer Staatsanwalt untersuchen. Aber schon die Richterin warnt den jungen Mann: „Sie müssen sich ändern, wenn Sie in der Provinz arbeiten möchten!“ rät sie ihm. Und dann war da noch das Gerücht, sein Vorgänger habe das Handtuch geschmissen, aus Angst, vergiftet zu werden.
„Alper schafft es, viele eindrückliche Suspense-Momente zu erzeugen, die sowohl an den Film noir der 1950er und 60er Jahre als auch an das Paranoia-Kino der 1970er Jahre denken lassen. Die ambivalent gezeichneten Figuren, die stets Zweifel erwecken, ob ihnen wirklich zu trauen ist, und die von Korruption geprägten Strukturen innerhalb des dörflichen Kosmos, der nach seinen ganz eigenen Regeln funktioniert, erinnern an Werke wie Orson Welles’ Im Zeichen des Bösen (1958). … Die Bilder, die der Regisseur zusammen mit seinem Kameramann Christos Karamanis findet, sind überaus atmosphärisch – etwa die Aufnahmen des tiefen Kraters in der weiten Landschaft oder die Passagen in der oft klaustrophobisch anmutenden Wohnung, in der sich der Protagonist zunehmend unsicher fühlt.“
Andreas Köhnemann | kino-zeit.de
Credits:
Kurak Günler
TK 2022, 129 Min., türk. OmU
Regie: Emin Alper
Kamera: Christos Karamanis
Schnitt: Özcan Vardar, Eytan Ipeker
mit: Eki̇n Koç, Erdem Şenoca, Erol Babaoğlu, Selahatti̇n Paşali, Seli̇n Yeni̇nci̇
Trailer:
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