Austerlitz

Ein Film von Sergei Loznitsa.

Der Dokumentarfilm AUSTERLITZ – benannt nach dem Roman von W.G. Sebald – beob­ach­tet BesucherInnen meh­re­rer KZ-Gedenkstätten an som­mer­li­chen Tagen. In lan­gen, sta­ti­schen Einstellungen sieht der Film den­je­ni­gen zu, die sich dort in Strömen von Raum zu Raum drän­gen, den Ausführungen der Guides zuhö­ren, ver­ein­zelt inne­hal­ten. Oft wird foto­gra­fiert, meis­tens mit dem Handy; man­che set­zen sich dabei auch selbst ins Bild, posie­ren vor dem Tor mit der Auf­schrift „Arbeit macht frei“ oder leh­nen mit gespielt gefes­sel­ten Hän­den an Holz­pfäh­len. Man kann sich dar­über empö­ren – die Film­ka­me­ra lässt sich jedoch nicht aus der Fas­sung brin­gen und regis­triert wei­ter unbe­wegt, was die Leu­te da so machen. Dabei drängt sich die Frage auf, ob die Art und Weise, wie hier erin­nert wird, noch irgend­ei­nen Sinn macht. Man kann aber auch einen Schritt zurück­ge­hen und fra­gen, was das denn für ein Bli­ck ist auf die­je­ni­gen, die sich so ver­hal­ten? Wir haben des­halb die bei­den Mit-Her­aus­ge­ber der Film­zeit­schrift CARGO, Ekke­hard Knö­rer und Bert Reb­handl, die unter­schied­li­che Positionen zum Film ver­tre­ten, ein­ge­la­den, im Anschluss an die Vor­füh­rung am 18.12. um 15 Uhr mit­ein­an­der über AUSTERLITZ zu sprechen.

AUSTERLITZ wur­de beim Leipziger Dokumentarfilmfestival mit der Goldene Taube ausgezeichnet.

D 2016, 93 Min., deutsch, eng­lisch, spa­ni­sche OmU
Regie: Sergei Loznitsa
Kamera: Sergei Loznitsa, Jesse Mazuch
Schnitt: Danielius Kokanauskis