35 Rum

[indie­ki­no Club]

Lionel (Alex Descas), ein Zugführer aus einer Pariser Vorstadt, hat sich sein Leben lang auf­op­fernd um sei­ne Tochter geküm­mert. Er weiß, dass Joséphine (Mati Diop) nun alt genug ist, um auf eige­nen Füßen zu ste­hen, doch er will sie nicht ver­lie­ren, und auch Joséphine scheint noch nicht bereit, ihr gebor­ge­nes Zuhause zu ver­las­sen.
Zu ihren Nachbarn gehö­ren die Taxifahrerin Gabrielle (Nicole Dogué), deren zag­haf­te Bemühungen, sich mit Vater und Tochter anzu­freun­den, auf wenig Gegenliebe sto­ßen, und Noé (Grégoire Colin), der sei­ne Wohnung in exakt dem Zustand belas­sen hat, wie sie ihm sei­ne ver­stor­be­nen Eltern ver­erbt haben.

Claire Denis hat­te mehr als schö­ne Momente zu bie­ten. Ihr „35 rhums“ lief aber (beim Filmfestival in Venedig) außer Konkurrenz. Es ist die Geschichte des Zugführers Lionel, der sei­ne Tochter allein auf­ge­zo­gen hat. Beide wis­sen, dass die gemein­sa­me Zeit zu Ende geht, weil Josephine erwach­sen gewor­den ist. Claire Denis beob­ach­tet gelas­sen ihren Alltag, die getrenn­ten Stunden wäh­rend der Arbeit, führt Kollegen ein und Freunde und bewegt sich mit den Figuren durch die Vorstädte von Paris, als sei­en sie die gan­ze Welt. (…) allein für die Szene, in der Vater, Tochter und ein paar Freunde mit Fremden in einer Bar zu trin­ken und zu tan­zen begin­nen und Claire Denis die ver­schie­de­nen Arten zu lie­ben ein­fängt, allein dafür hat sich das hal­be Festival schon gelohnt.“ Verena Lueken / FAZ

35 Rhums
D / Fr. 2008
105 Min., frz. OmU

R.: Claire Denis

D.: Alex Descas,
Mati Diop,
Grégoire Colin,
Nicole Dogué,
Julieth Mars-Toussaont,
Jean-Christophe Folly,
Ingrid Caven