Ein Film von Alexandre Koberidze.
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Eine zufällige Begegnung vor den Toren einer Schule im georgischen Kutaissi. Lisa und Giorgi stolpern ineinander, ein Buch fällt zu Boden. Sichtlich verwirrt verabreden sie ein Date, ohne einander ihre Namen genannt zu haben. Es ist Liebe auf den ersten Blick, und wie verzaubert fangen die Dinge an zu leben: Die Überwachungskamera wird zum bösen Auge, das Abflussrohr zum Orakel, Augen zu – und Gong! Über den Liebenden liegt ein Fluch, der sie dazu verdammt, am nächsten Tag mit einem anderen Aussehen zu erwachen. Doch gerade diese wundersame Erschwernis ihrer Wiederbegegnung wird zur Eintrittskarte in eine Welt, in der nur noch der Zauber des Alltags herrscht – in schlichter Schönheit, mit zärtlicher Komik und einer Fußballbegeisterung, die Junge wie Alte und sogar den phlegmatischen Straßenköter Vardy befällt.
Es ist die Poesie der Ziellosigkeit, die es Alexandre Koberidze, wie schon in Lass den Sommer nie wieder kommen, ermöglicht, im Kino all das sichtbar und erzählbar zu machen, was wir in der Wirklichkeit unseres Alltags nur selten wahrnehmen.
„Neben der Liebe ist die Fußball-WM das große Thema: Bolzende Kinder, über die hinweg Gianna Nannini ihren legendären WM-Hit schmettert, fußballschauende Straßenhunde und historische Public-Viewing-Lokalitäten Kutaissis ergeben einen Strauß absurd komischer Ausflüge. Aber die WM steht auch als Brücke zur Realität. Während der Erzähler die Geschichte in eine wage Zeit unheimlicher Brutalität versetzt, die sich aber im ruhigen Treiben der Stadt nicht zeigt, wird mit der Verlautbarung der Gegnerteams im Endspiel klar, es ist das Jahr 2014. Das Jahr des Politischen Novembers in Georgien und des Ukraine-Konflikts in der geografischen Nachbarschaft. Koberidze lässt es hinter Georgiens Bergen donnern. Die Aktualität darin ist bedrückend. Aber die märchenhafte Erzählung des Films hat dem etwas Tröstliches entgegenzusetzen: So grausam und willkürlich unsere Welt ist, es gibt auch das Gute darin und die Resilienz der Menschen ist unermesslich.” Clarissa Lempp | indiekino
Credits:
Ras vkhedavt, rodesac cas vukurebt?
DE/GE 2021, 150 Minuten, georgisch mit dt. Untertiteln,
Regie: Alexandre Koberidze
Kamera: Faraz Fesharaki
Schnitt: Alexandre Koberidze
mit: Ani Karseladze, Giorgi Bochorishvili, Oliko Barbakadze, Giorgi Ambroladze, Vakhtang Panchulidze, Sofio Tchanishvili, Irina Chelidze, David Koberidze, Sofio Sharashidze
Trailer:
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