Wie schön, endlich wieder ein neuer „Benning“.
Es beginnt mit „Heron Bay, Alabama“ und endet mit „Kelly, Wyoming“. dazwischen liegen weitere 50 Einstellungen, betitelt mit US-amerikanische Bundesstaaten, einschließlich Puerto Rico und District of Columbia, die offiziell keine sind.
Manche der, erwartbar wunderbar komponierten, statischen Einstellungen von Landschaft, Städten, Wegen und sonstigen Orten werden unterlegt und ergänzt durch Erinnerungen, Songs, zwei politischen Reden (u.a. Woody Guthrie, Martin Luther King, Dwight D. Eisenhower, Alicia Keys).
1975 fuhr Benning zusammen mit Regisseurin Bette Gordon durch die USA, das durch die Windschutzscheibe gefilmte Werk hieß „The United States of America“. Jetzt wird mit der Neuauflage gleichen Namens das Bild aktualisiert.
„Nicht zuletzt war James Benning immer schon auch ein Spieler und Humorist. In diesem Film beglückt er seine Fans mit vielen augenzwinkernden Referenzen und Anspielungen auf frühere Arbeiten. Der größten Spaß, den er sich herausnimmt, ist aber eine gewichtige Verschiebung im Verständnis des gesamten Films aus der Rückschau. Genaueres verraten werden soll hier aus Spoiling-Gründen nicht. Aber bitte bleiben Sie aufmerksam bis zum Abspann! Es könnte sein, dass Sie „The United States of America“ danach gleich ein zweites Mal sehen wollen.“
Silvia Hallensleben | Der Tagesspiegel
Credits:
USA 2022, 98 Min., englische OV (kaum Dialog)
Regie: James Benning
Trailer:
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