Ein Film von Davy Chou.
Am 22.4. um 14:00 mit anschließendem Gespräch mit der Ko-Autorin Laure Badufle.
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Eigentlich wollte Freddie gar nicht nach Seoul, aber als der Flug von Paris nach Japan ausfällt, nimmt sie kurzerhand den nächsten mit ähnlicher Richtung, und kommt so zum ersten Mal seit ihrer Geburt nach Korea. Als Baby wurde sie von einem französischen Ehepaar adoptiert, und ist so als Französin der koreanischen Sprache nicht mächtig. Äußerlich jedoch wird sie (sie habe ein »altkoreanisches Gesicht« heißt es) der Gegend zugeordnet, was allgemein stets zu Verwirrung, und sie an ihre Grenzen führt.
Eigentlich will Freddie auch ihre biologischen Eltern nicht suchen, aber da es nun mal die Möglichkeit bei einer staatlichen Stelle in Seoul gibt, versucht sie es doch. Die Mutter verweigert stets den Kontakt, während der Vater sie so sehr sofort in die Familie aufnehmen will, dass sie ihn schließlich zurückstößt. Der Film bleibt über acht Jahre nah bei seiner Protagonistin, die bei jedem neuem Aufenthalt in der Stadt neue Identitäten zwischen Schroffheit und Verletzlichkeit erprobt, sich oft verliert und manchmal wiederfindet.
Der französisch-kambodschanische Regisseur Davy Chou beweist in seinem Nachfolgefilm zu „Diamond Island“ große Sensibilität im Umgang mit Themen wie Heimat, Identität und dem Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen.
„Der Film ist bisweilen so unkonventionell und ruppig wie seine Protagonistin, ist wie sie auf der Suche. Er hat aber auch ihre verführerischen Qualitäten mit einem Hauch von Melancholie, die ihn zu einer fesselnden, wenn auch unvorhersehbaren Reise machen.“ Wendy Ide | Screen Daily
Credits:
BE/DE/FR/QT 2022, 119 Min., frz, korean., engl. OmU,
Regie: Davy Chou
Kamera: Thomas Favel
Schnitt: Dounia Sichov
mit: Ji-Min Park, Oh Kwang-rok, Guka Han, Yoann Zimmer
Trailer:
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