Ein Film von Seamus Murphy.
Musikfilm, Reisefilm, Spurensuche und das Ergebnis der Begegnungen zweier sehr unterschiedlicher Künstler. Seamus Murphy ist hauptsächlich Fotograf und recherchiert oft in sogenannten Krisengebieten. Seine Arbeiten dokumentieren die Schattenseite, aber er verzichtet auf die Perspektive des Fotoreporters, der vorgeblich das vorgefundene festhält, ohne zu kommentieren oder gar zu ästhetisieren. Murphy arbeitet vorwiegend in S/W, seine Bilder können sich im Auge des Betrachters wie Landschaften entfalten. Ähnlich wie Musik das kann, für mich sind einige Alben von P J Harvey genau so: Let England shake und die gemeinsamsten Arbeiten mit John Parish, Dance hall at louse point und A woman a man walked by (citation needed). Die Kooperation Harvey/Murphy führte über seine Kurzfilme zu den Songs von Let England. Shake zu gemeinsamen Reisen. Dabei entstand ein Buch und schließlich P J Harveys aktuelles Album Hope six demolitian project. Aufgenommen wurde in einem mobilen Studio, Kunstbesucher des Sommerset House in London konnten den Musikern bei den Aufnahmen zuschauen/zuhören. .
Natürlich gab es den kritischen Vorwurf, hier latscht eine Musikerin durch Kabul oder auf der falschen Seite der Straße in Washington D.C., kurz hinterm Kapitol etc,. Dann wird aus Elend Kunsthandwerk gemacht. Natürlich darf Musik seit langem genau so ernst genommen werden wie Fotografie oder Film oder Buch. Musik ist emanzipiert und nicht nur Jukebox. Die Frage, warum sehe ich auf Murphys Seite diese Bilder an und warum zeigen wir diese Filme und warum schaut die dann wer, ist eine andere.
IR/GB 2019, 90 Min., engl. OmU
Regie, Buch: Seamus Murphy
Kamera: Seamus Murphy
Montage: Sebastian Gollek
mit: PJ. Harvey
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