JFBB – Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg 2021

Wir freu­en uns, auch die­ses Jahr das jüdi­sche Filmfestival bei uns zu Gast zu haben, dies­mal mit mehr Filmen und mehr Gästen. Fünf aktu­el­le Dokumentarfilme, von denen sich vier direkt oder indi­rekt auf die Shoah bezie­hen und vier Spielfilme aus der DDR und Polen. Die Spielfilme sind Teil der Reihe deutsch-pol­ni­sche Zeitreise,

in Die Passagierin kommt es bei einer Schiffspassage zur Begegnung zwi­schen der Überlebenden Marta und einer ehe­ma­li­gen KZ-Aufseherin, ein Kammerspiel inmit­ten der end­lo­sen, atlan­ti­schen Weite. Andrzej Wajdas Das gelob­te Land por­trai­tiert ein jüdisch, pol­nisch, deut­sches Trio mit Aufstiegsambitionen zur Zeit der Industrialisierung Ende des 19ten Jahrhunderts. Epische 180 Minuten, und das mein­te 1974 eine Filmreise/eine Reise im Film. Chronik eines Mordes kon­fron­tiert die Jüdin Ruth, die ver­schleppt wur­de und deren Eltern im KZ umka­men, mit den Mördern, die wei­ter­hin unge­stört in Amt und Würden unter uns waren. Die Schauspielerin wagt einen melo­dra­ma­ti­schen Ansatz: die gro­ße Liebe (am Theater, unter Schauspielern). Mark bekommt als Jude Berufsverbot, Maria ver­folgt ihren Weg erfolg­reich wei­ter, bis sie sich radi­kal umentscheidet.
Unter den Dokumentarfilmen ist Displaced eine erneu­te Auseinandersetzung der drit­ten Generation der Holocaust Überlebenden mit der eige­nen Familiengeschichte. Ein wei­te­rer Versuch, das Schweigen auf­zu­bre­chen. Love, it was not the­ma­ti­siert die Abhängigkeitsverhältnisse zwi­schen Opfer und Täter. Die Jüdin Helena, in Auschwitz inhaf­tiert, gefällt einem SS Offizier, er wähnt sich in Liebe, jeder­zeit sei­ner Macht bewußt und extrem bru­tal, wie es sei­ne Totenkopfblechmarke ver­spricht. Sie ver­sucht ihr Leben zu ret­ten und für ihre Mitgefangenen zu spre­chen. Muranow war lan­ge ein Ort bun­ten Gewimmels, mehr­heit­lich jüdisch bewohnt. Nach dem Überfall auf Polen wur­de es zum Warschauer Ghetto und beim Aufstand 1943 fast voll­stän­dig zer­stört. Eine Spurensuche heu­te, wo Ort und Bewohner nichts mit der Vergangenheit zu ver­bin­den scheint. Walter Kaufmann- welch ein Leben por­trai­tiert natür­lich den Schriftsteller, der als jüdi­sches Kind wäh­rend des 12 jäh­ri­gen Reichs nach Großbritannien ent­kam, dort als Deutscher inhaf­tiert auf einem Seelenfänger nach Australien ver­schifft wur­de und schließ­lich der Seefahrt und dem Schreiben frön­te. Zum Abschluß des Festivals bei uns führt Ziyara in ein ganz ande­res Land: Marokko. Lange leb­ten Muslime und Juden hier rela­tiv pro­blem­los zusam­men, auch die Familie der Regisseurin. Eine wei­te­re Spurensuche.

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