Ein Film von Sophie Kluge.
Ava kommt nach ihrem Studium in ihre Heimatstadt zurück, zieht wieder bei ihrer Mutter ein, bekommt eine Hospitanz beim Theater, verliebt sich ein wenig, was dann aber nicht lange hält. Und so driftet sie durch den Alltag, immer suchend, nie findend. Wobei sie keineswegs eine Besonderheit darstellt: Alle Menschen in ihrer Umgebung fühlen und verhalten sich so, oder so ähnlich. Wenn dann mal eine Person eine Entscheidung trifft, vielleicht um einen Anker zu haben und den Wunsch hat, sich zu festigen, scheint das nur dem Zweck zu dienen, die Hilflosigkeit und Unsicherheit zu kompensieren. Es bleibt immer der schale Beigeschmack einer Lebenslüge. Bei der zeitweiligen eindimensionalen Darstellung der Figuren, vornehmlich in den Nebenrollen, werden Abgründe spürbar, die immer auf die umfassende Verlorenheit verweisen. Die Einsamkeit dieser bemitleidungswürdigen Knallchargen macht sie auf den zweiten Blick letztlich zu komplexen Charakteren. Und da wir uns in einer Komödie befinden, ist das auf tragische und seltsame Weise auch sehr lustig.
„Sophie Kluge bringt klug ein Generationsporträt auf die Leinwand; doch Golden Twenties ist mehr als die Mittzwanziger-Depression: Es ist eine Geschichte der Gesellschaft, die sich wenig aufeinander einlässt, und in der sich jederzeit alles ändern kann. In der alles in Bewegung ist, oder sein kann, in der Ava mit ihrem Stillstand nicht hineinpassen kann. Oder will.“ (Kinozeit.de, Harald Mühlbeyer)
DE 2019, 93 Min.
Regie & Buch: Sophie Kluge
Kamera: Reinhold Vorschneider
Schnitt: Katja Dringenberg
Darsteller: Henriette Confurius, Max Krause, Inga Busch, Franziska Machens, Hanna Hilsdorf
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