Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst

Ein Film von Marie Luise Lehner. 

[Credits] [Tickets & Termine] [Trailer]

Langsam wird es der 12-jäh­ri­gen Anna und ihrer gehör­lo­sen Mutter doch ein wenig eng in der gemein­sa­men Wohnung. Dabei ist es nicht nur die man­geln­de Privatsphäre, die für Reibung sorgt – Anna ist neu aufs Gymnasium gewech­selt und begreift rasch, wor­auf es nun ankommt: Markenkleidung und Zugehörigkeit. Ein gefälsch­ter Ralph-Lauren-Pulli ist schnell besorgt, aber an Geld fehlt es den­noch. Marie Luise Lehner insze­niert in ihrem Debüt eine Konfrontation mit klas­sis­ti­schen Strukturen, denen Anna mit einer Mischung aus Scham und Schneid begeg­net. Eine Komplizin fin­det sie in Mara, die mit femi­nis­ti­schen Fragen pro­vo­ziert und mit ihrem quee­ren Vater eben­falls allein lebt. Lehner stellt sich bedin­gungs­los an die Seite ihrer Held*innen, schenkt ihnen Raum für Introspektion und Ausbrüche, lässt sie zurück­ru­dern und sich ver­söh­nen. Das Nichthineinpassen erlaubt es ihnen, sich selbst ken­nen- und schät­zen zu ler­nen. Lehner hisst, ganz selbst­ver­ständ­lich und mit viel pop­kul­tu­rel­ler Referenz, die Flagge der Solidarität. Und schließt mit einem befrei­en­den „Scheiß auf dich, Wien“, hoch über den Dächern der Stadt.

Credits:

AT 2025, 87 Min., Deutsch, Deutsche Gebärdensprache, Englisch OmU
Regie: Marie Luise Lehner
Kamera:
Simone Hart
Schnitt: Jana Libnik, Joana Scrinzi, Alexandra Schneider
mit: Siena Popović, Mariya Menner, Jessica Paar, Daniel Sea

Trailer:
nach oben