„The Look of Silence“ ist nach „The Act of Killing“ der zweite Film, der die politisch motivierte Ermordung hunderttausender Menschen ‑zumeist Kommunisten- in Indonesien der 1960iger Jahren zum Thema hat. Diesmal jedoch stehen nicht die Täter, sondern die Opfer und deren Angehörige im Mittelpunkt der Betrachtungen. Dadurch gewinnt der Film eine mehr unspektakuläre Note, ohne an Brisanz zu verlieren.
„Oppenheimer treibt nicht mehr nur die Frage um, wie die Täter mit dem, was sie getan haben, umgehen und als angesehene Mitglieder der Gesellschaft reuelos weiter leben können; neu ist die Frage, wie die Opferfamilien es fertig bringen, mit den Tätern in den selben Dörfern und Gemeinden zusammen zu leben, ohne dass diese je zur Rechenschaft gezogen worden wären.
Die Leiden, um die es dabei geht, sind zwar nicht so drastisch wie die Mordtaten, aber auf subtilere Weise ähnlich ungeheuerlich“ (Felicitas Kleiner)
Hier ein Interview mit Joshua Oppenheimer: deutschlanradiokultur.de
Dänemark / Norwegen / Finnland / Indonesien / Großbritannien 2014, 103 Min.
R. Joshua Oppenheimer
K. Lars Skree
S. Niels Pagh Andersen
im Kino mit deutschen Untertiteln