Sture Böcke

Island 2015, ein Film von Grímur Hakonarson. Ab 1.1. im fsk.

Man könn­te ihn auch „Von Menschen und Schafen“ nen­nen, oder „Männer, die auf Schafe star­ren“, spie­len doch die lie­bens­wert-ein­fa­chen Einschlafhilfen eine wich­ti­ge Rolle in die­sem Film. Die eigent­li­chen „Sturen Böcke“ jedoch sind hier Kiddi und Gummi, 2 Brüder, die zwar Hof an Hof woh­nen, aber seit 40 Jahren kein Wort mehr mit­ein­an­der gere­det haben. Sie leben im rau­en Norden Islands, wo nicht viel wächst und die Schafzucht über­le­bens­wich­tig ist. Nach einem durch­aus lus­ti­gen anzu­schau­en­den, aber für die Beteiligten sehr erns­ten Zuchtwettbewerb, den Kiddi mit sei­nem Bock gewinnt, schaut sich sein Bruder miss­trau­isch und eifer­süch­tig heim­lich des­sen Schafe an. Er meint, eine Krankheit zu ent­de­cken und schal­tet das Veterinäramt ein, und trau­ri­ger­wei­se geht die Sache aber nach hin­ten los.

aus­ge­zeich­net mit dem Prix „Un Certain Regards“, Cannes 2015 und nomi­niert für den Europäischen Filmpreis

»Die Bilder des nor­we­gi­schen Kameramanns Sturla Brandth Grovlen … set­zen die spek­ta­ku­lä­ren Landschaften Islands in bril­lan­tes Licht, aber ohne die­se zu über­hö­hen, ihnen ein Pathos zuzu­schrei­ben, dass sich auf die Figurenkonstellation über­tra­gen soll.

Es ist bemer­kens­wert, wie unprä­ten­ti­ös Hakonarson erzählt, mit bewuss­tem Einsatz der fil­mi­schen Mittel, aber ohne die­se auch nur in einem Moment aus­zu­stel­len. Mit ganz weni­gen Worten ent­wi­ckelt sich die Geschichte, mehr als Sprache erzäh­len die Gesichter der Schauspieler vom Leben, von Konflikten, deren Ursachen längst ver­ges­sen sind und von einer Art Versöhnung, die red­se­lig und rühr­se­lig hät­te sein kön­nen. So prä­zi­se Grímur Hakonarson sei­nen Film begon­nen hat, so bringt er ihn auch zu Ende und fin­det ein wun­der­ba­res Schlussbild in einem an bemer­kens­wer­ten Momenten ohne­hin rei­chen Film.« Michael Meyns | programmkino.de

Zur Preview am Sonntag, den 13.12.2015  um 13:00 Uhr. erwar­ten wir den Regisseur Grimur Hákonarson sowie die bei­den Hauptdarsteller Sigurður Sigurjónsson und Theodór Júlíusson, dazu den Kameramann Sturla Brandth Grøvlen  (Deutscher Filmpreis – Beste Kamera für VICTORIA), den Produzenten Grímar Jónsson  und den Komponisten Atli Örvarsson.
Moderieren wird der Filmjournalist Jörg Taszman.

OT: Hrútar
Island 2015 93 Min. isl. OmU
Regie, Buch: Grímur Hakonarson
Kamera: Sturla Brandt Grovlen
Schnitt: Kristján Loðmfjörð
mit Sigurdur Sigurjónsson, Theodór Júlíusson, Charlotte Böving, Gunnar Jónsson, Sveinn Ólafur Gunnarsson