Stella ist verliebt, ausgerechnet in jemanden, der fast viermal so alt ist wie sie, und sie weiß nicht, wie sie es ihm sagen soll. Aber das Problem, das sie mit ihrer älteren Schwester Katja hat, wiegt für sie sehr viel schwerer. Katja ist eine begabte Eiskunstläuferin und hat mit Training und Schule reichlich zu tun. Zu Hause bei den Eltern dreht sich fast alles um sie, für Stella bleibt wenig Raum.
Stella verehrt ihre Schwester und eifert ihr nach. Eigentlich verstehen sich die beiden Mädchen gut. Doch Katja hat selten Zeit und manchmal ist sie auch ganz unerwartet kalt und gemein. Stella merkt als erste, was mit ihrer Schwester nicht stimmt. Sie leidet an einer schweren Essstörung, die ihr Leben bedroht. Stella will es den Eltern sagen, aber Katja verdonnert sie zum Schweigen. Jetzt lastet auf Stella eine Verantwortung, wie sie ein Mädchen in ihrem Alter kaum tragen kann. Eindringlich zeigt der Film, wie Katjas Erkrankung die Familie langsam an den Rand der Verzweiflung treibt.
»Ich habe meine eigenen Erfahrungen benutzt, aber ich habe auch viel recherchiert. Es hat natürlich viel bedeutet, selbst krank gewesen zu sein. Ich denke, ich kann das Thema wahrhaftiger darstellen und auch zeigen, wie hässlich diese Krankheit ist. Sie ist ganz und gar nicht glamourös, wie man manchmal den Eindruck bekommen kann, wenn man Klatschblätter über essgestörte Berühmtheiten liest. Es geht um echte Existenzangst, Leben und Tod, und es betrifft jeden um Dich herum, nicht nur die Person, die krank ist.«
Sanna Lenken
OT: Min Lilla Syster
Schweden/Deutschland 2015
95 Min., schwed. OmU
Regie, Buch: Sanna Lenken
Kamera: Moritz Schultheiß
Schnitt. Hanna Lejonqvist
Darsteller
Rebecka Josephson
Amy Deasismont
Annika Hallin
Henrik Norlén
Maxim Mehmet
im Kino mit dt. Untertiteln