Die 20-jährige Jane arbeitet im San Fernando Valley als Porno-Darstellerin. Mit ihrer Kollegin Melissa lebt sie in einem Haus, das Melissas Freund und Manager Mikey gehört und oft auch als Filmset dient. Um ihr karges Zimmer ein bisschen gemütlicher zu machen, klappert Jane die umliegenden Flohmärkte ab. In einer Thermoskanne, die sie als Vase benutzen will, findet sie 10.000 Dollar. Spontan geht sie einkaufen – dann plagen sie Gewissensbisse. Doch die ahnungslose Verkäuferin Sadie (Besedka Johnson), eine verschlossene Witwe von 85 Jahren, lässt Jane gar nicht erst zu Wort kommen, als die von ihrem Fund erzählen will. Jane will nun herausfinden, ob Sadie das viele Geld nötig hat, und es ihr nur dann zurückgeben. Frech drängt sie sich ins Leben der alten Frau, um sie kennen zu lernen, bis sich langsam eine ungewöhnliche Freundschaft entwickelt. Doch auch Melissa benötigt immer wieder Janes Aufmerksamkeit: Sie ist drogensüchtig, und ihre Unzuverlässigkeit und ihr chronischer Geldmangel werden zum Problem …
„Starlet” ist ein Film über Vertrauen und Vertrauensmissbrauch. Sadie und Jane sind beide auf sich allein gestellt und leben wie in einem Kokon: Sadie verlässt ihr leicht verwahrlostes Haus fast nur noch zum wöchentlichen Bingo, Jane lebt in einer aseptischen Welt, in der es außer dem Job kaum mehr gibt als Computerspielen auf der Couch und Drogen. Die Bildgestaltung des Films ist äußerst gelungen. Oft scheint Jane sich in einer lichtdurchfluteten Traumwelt zu bewegen. Der elegische Elektrosoundtrack trägt ebenfalls zu dieser entrückten Atmosphäre bei. Dann wiederum setzt der Film auf die dokumentarisch anmutende Nähe der Handkamera und strafft Szenen mit sichtbaren Jumpcuts. (…). Ein wunderbarer Film. (BR – KinoKino)
„STARLET entwirft die klassische Geschichte der unwahrscheinlichen Freundschaft als zartes, pastellfarbenes, sonnengetränktes, flüchtig-spontanes Gewebe und wartet mit zwei Entdeckungen auf: Mariel Hemingways Tochter Dree in der Rolle der Jane und Besedka Johnson, die im Greisinnenalter ihr Debüt als Sadie gibt.” (Viennale)
USA 2012, 103 Min., engl. OmU
Regie: Sean S. Baker
Darsteller: Dree Hemingway, Besedka Johnson, Stella Maeve, James Ransone, Karren Karagulian