Am Freitag in Anwesenheit der Regisseurin.
Ein Film von Andrea Roggon.
„Helge Schneider sitzt und wartet. Eine typische Interviewsituation vor der Kamera: Es dauert eine kleine Ewigkeit, bis Bild und Ton eingerichtet sind und die Filmemacherin ihre erste Frage stellt. Sie will etwas über die Freiheit des Komikers wissen: „Freiheit ist nichts, was man hat, die muss man sich nehmen”, sagt Schneider, lächelt, steht auf und geht. Gleich am Anfang von Andrea Roggons wunderbarem Dokumentarfilm „Mülheim-Texas. Helge Schneider hier und dort” steht also ein Scheitern – aber eines, das vielsagender ist als viele professionell „gelungene” Interviews. Die Intelligenz, Improvisationsgabe und den Humor Schneiders bringt diese kurze Szene ebenso auf den Punkt wie den Film selbst, der von Anfang an und ohne Scheu immer wieder eingesteht, dass das Multitalent aus Mülheim an der Ruhr letztlich undurchdringbar bleiben wird. ” taz
„Ob diese Situation (die oben beschriebene) allerdings tatsächlich echt ist oder nicht doch eher eine Inszenierung, bleibt offen. Ebenso sehr wie die Frage, wer dieser Helge Schneider nun eigentlich wirklich ist, denn auch wenn Roggon Schneider in kurzen Momenten in seinem Haus irgendwo im Ruhrgebiet am Schreibtisch sitzend zeigt, kommt sie Schneider nicht wirklich nahe. Gerade dieser Leerstellen der Persönlichkeit Schneiders machen ihn aber aus und in einer Zeit, in der C- und D‑Promis jeden irrelevanten Fakt ihres eigentlich irrelevanten Lebens bereitwillig in die Öffentlichkeit tragen, zu einer angenehmen Abwechslung. Als Porträt des Menschen Helge Schneider funktioniert „Mülheim Texas – Helge Schneider hier und dort“ somit nur bedingt, als Bild der Kunstfigur „Helge Schneider“ aber umso mehr.” programmkino.de
D 2014, 90 Min.
Regie, Buch: Andrea Roggon
Kamera: Petra Lisson
Schnitt: Bernd Euscher, Natali Barrey, Julia Karg