„Der Film spielt nach dem schrecklichen Erdbeben auf Haiti von 2010 mit all seinen Toten und Obdachlosen. Auch das Nobelviertel Pacot in Port-au-Prince ist ein einziges Trümmerfeld. Dort lebt ein ehemals gut situiertes Paar, das mit ungewohnten Bedingungen zurechtkommen muss. Ihr Adoptivkind ist in den Trümmern verschwunden, die Villa ist vom Abriss bedroht, Wasser gibt es nur noch aus dem nicht ganz leergelaufenen Swimmingpool, die Bediensteten sind nicht mehr da. Der Anbau ist noch bewohnbar. In diesen zieht der aus Europa stammende Katastrophenhelfer Alex mit seiner haitianischen Freundin Andrémise ein. In den nächsten neun Tagen wird das ganze Ausmaß der Erschütterung sichtbar: die bisherigen Beziehungen zwischen Armen und Reichen, zwischen Männern und Frauen und zwischen Helfern und Opfern stehen auf dem Prüfstand. … In der Montage der Szenen wie in der präzisen Darstellung der Charaktere wird ständig der Konflikt zwischen dem selbstbewussten Streben nach Selbstbestimmung und sozialer Gerechtigkeit einerseits, der Restauration des Vergangenen andererseits spürbar.“
(Film des Monats September 2015, Jury der evangelischen Filmarbeit)
OT: Meurtre à Pacot
F / Haiti 2014 130 Min. Franz. mit dt. Untertiteln
Regie: Raoul Peck
Kamera: Eric Guichard
Schnitt: Alexandra Strauss
mit Alex Descas, Joy Olasunmibo Ogunmakin / Ayo, Thibault Vinçon
Filme von Raoul Peck: Lumumba – Death of a Prophet, L’homme sur les Quais Sometimes in April, Moloch Tropical …
Trailer:
(OmU)