Ein Film von Volker Koepp. Ab 3.3. im fsk.
Im ruhigen Spiel von Licht und Schatten über den sanften Hügeln, in der Weite der Landschaft und im Wolkenhimmel verlieren sich die Blicke nicht nur neuer Bewohner gerne. In Landstück ist, nach Uckermark (2002), die immer schon dünn besiedelte Endmoränenlandschaft zwischen Berlin und Ostsee ein weiteres Mal Mittelpunkt von Volker Koepps Beobachtungen. Der Regisseur porträtiert in dem ihm eigenen Rhythmus und mit wunderschönen Tableaus die Gegend um Wilmersdorf, Herrenstein und Temmen und die Menschen, die hier leben: Dorfbewohner, Zugezogene, Zurückgekommene und die, die es unfreiwillig hierher verschlagen hat. Der Respekt vor der Natur eint die sonst so verschiedenen Nachbarn. Manche darunter haben hier eine neue Lebensqualität gefunden, die nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Neben sozialen Aspekten ist das sich durchziehende Grundthema des Films die Nutzung und Ausbeutung des Bodens und die Zerstörung natürlicher Ressourcen. Als die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der DDR abgewickelt wurden, konnten sich die Äcker erholen. Naturschutzgebiete entstanden und bäuerliche Familienbetriebe haben sich auf ökologischen Anbau umgestellt. Aber der Boden wird auch im Osten immer knapper und branchenfremde Investoren und Spekulanten treiben die Preise in die Höhe. Der kritische Brückenschlag des Films zwischen Sojaanbau in Lateinamerika, Energieaufwand für Hähnchenmast, Monokulturen, Verlust und Erhaltung seltener Ackerblumen oder Wildvögel geht auf.
D 2016, 122 Min.,
Regie & Buch: Volker Koepp
Kamera: Lotta Kilian
Schnitt: Christoph Krüger