Ein Film von Mikhaël Hers. Ab 3.11.16 im fsk.
Durch ihren plötzlichen Tod wird die junge Französin Sasha aus dem Leben von Lawrence gerissen. Vollkommen unvorbereitet bleibt er ratlos allein zurück im Leben. Er hält Konktakt zu Sashas Familie und allmählich entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihm und Sashas Schwester Zoé. Im Fluss der Zeit verändern sich beider Leben: während Zoé mit ihrem Mann eine Familie gründet, zieht Lawrence aus Berlin, streift Paris und entscheidet sich schließlich dafür, zurück in sein Heimatland Amerika zu gehen. Sommer vergehen und beginnen und währenddessen variiert die Beziehung zwischen Zoé und Lawrence.
All das ist erzählt im Stil des Mumblecore, d.h. mit einem kleinen Team und kleinem Budget gedreht, man hat den Eindruck, ein paar Freunde haben sich da zusammengetan, um gemeinsam von Menschen zu erzählen, deren Leben dem eigenen nicht unähnlich ist.
„Der analog gedrehte Film entwickelt eine starke Atmosphäre, nicht nur, weil er über gute Darsteller verfügt wie den sensiblen Norweger Anders Danielsen Lie. Er versteht es auch, den Gesprächen im Park, auf der Straße oder auf einer New Yorker Dachparty zu lauschen, die für flüchtige Augenblicke eine ungeheure Intensität oder gefühlte Wahrheit bekommen. Zum Beispiel wirken Lawrence und sein Freund Thommy (Josh Safdie) einmal in ihrem zwischen Philosophie und Persönlichem schwankenden Streitgespräch wie zwei Insekten, die im Flug ungelenk miteinander kollidieren. Auch dieses Bild gehört zum Sommer, wie die jungen Menschen, die in Berlin oder New York auf der Wiese liegen, die auf den Balkon treten, um den urbanen Geräuschteppich zu vernehmen oder das Abendlicht auf den Häusern zu betrachten. So handelt der ganze Film im Grunde, auch wenn er die Komplexität des Lebens im Blick behält, von einer Stimmung, die auf zauberhafte Weise leicht und melancholisch zugleich ist.“
Bianca Piringer, kino-zeit.de
(Ce sentiment de l’été)
F, D 2015 , 106 Min.
Regie: Mikhaël Hers
Mit: Anders Danielsen Lie, Stéphanie Déhel, Judith Chemla
Kamera: Sébastien Buchmann
Schnitt: Marion Monnier
Trailer (OmdU)