Die Prüfung

Ein Film von Till Harms. Ab 19.5. im fsk, am 25.5. mit anschl. Filmgespräch

Willkür, Glück, Können, Talent, Erscheinung: was ist ent­schei­dend, um bei einer Aufnahmeprüfung einen der begehr­ten Studienplätze zu bekom­men?  Schauspielschule Hannover: 687 jun­ge Menschen ver­su­chen, die Aufnahmeprüfung zu bestehen und einen der 10 Studienplätze zu erlan­gen, eine 9‑er Kommission, bestehend aus Lehrenden der Schule, muss in 10 Tagen die geeig­nets­ten Anwärter/innen her­aus­fil­tern. Eine Mammutaufgabe für alle Beteiligten, rich­tig span­nend für uns beim Zuschauen.
So reiz­voll es immer wie­der ist, den Prüflingen bei der Darbietung ihrer vor­be­rei­te­ten Rollen, den gefor­der­ten Verwandlungen und Interpretationen zu fol­gen – der Fokus die­ses Films liegt jedoch unge­wöhn­li­cher­wei­se bei der Auswahlkommission. Es macht Freude zu sehen, wie erwar­tungs­voll und empa­thisch die­se Arbeit ange­gan­gen wird. Aber – letzt­end­lich müs­sen sie 677 Ablehnungen aus­spre­chen, da ist der Druck groß. Was sind ihre Kriterien? Wie kann man ver­glei­chen, kann man über­haupt? Wir sehen die Diskussionen – natür­lich gibt es per­sön­li­che  Lieblingskandidaten, um die lei­den­schaft­lich gekämpft wird („ist halt ein super-Typ“), unter­schied­li­che Ansätze, natür­lich gibt es eine Gruppendynamik, die das Urteil Einzelner begüns­tigt. Aber stets wird ver­sucht, den Vortragenden objek­tiv gerecht zu wer­den, auch wenn sich dies­mal nach und nach Enttäuschung breit­macht ange­sichts der dies­jäh­ri­gen Bewerber. Manch eine fragt sich schon, ob man wohl unlös­ba­re Aufgeben stellt, wäh­rend wir nach und nach sen­si­bel wer­den für ver­schie­de­ne Verhaltens- und Herangehensweisen.

Till Harms‘‚ Fokus auf die „Entscheider“ in die­sem har­ten Kampf um die weni­gen Plätze ist erfri­schend, span­nend und inno­va­tiv.“ Lars Fleischmann, intro

D 2016,  94 Min., dt. OmeU.,
Regie & Buch: Till Harms,
Kamera: Börres Weissfenbach, Anne Misselwitz, Istvan Imreh,
Schnitt: Sybille Eckhardt