Ein Film von Omer fast. Ab 17.11. im fsk.
Omer Fast ist Videokünstler. Im Martin-Gropius-Bau gibt es ab 18.11. unter dem Titel „Reden ist nicht immer die Lösung“ eine Ausstellung mit sieben seiner Projekte zu sehen. Die letzte Berlinale hatte 2 Filme von ihm im Programm: Das vor kurzem im Kino gelaufene Vexierspiel „Remainder“ lief im Panorama, der ungleich komplexere „Continuity“ entsprechend beim Forum Expanded.
Der Film, dessen Kurzfassung 2012 auf der Documenta zu sehen war, setzt sich zusammen aus mehreren Geschichten mit zum Teil den gleichen Schauspielern: wie in einem Loop holt ein Ehepaar einen nach dem anderen jungen Mann, offensichtlich Kriegsheimkehrer, vom Bahnhof ab, so, als ob es ihr Sohn wäre, ein Soldat flieht in einer Kriegssituation in die Wüste, ein Stricher raubt seine Opfer aus. Die einzelnen Parts sind an manchen Punkten räumlich oder eben durch die Darsteller verbunden, und die Versuchung, das Gesehene in einen logischen Zusammenhang bringen zu wollen, ist groß. Das vielschichtige, teilweise surreal anmutende Spiel um Verlust, Verletzungen, Vertrauen, Trauer sowie (sexueller) Identität jedoch hält innere Zusammenhänge bewusst in der Schwebe.
D 2016, 85 Min. deutsche Originalfassung mit engl. Untertiteln
Regie & Buch:Omer Fast
Kamera: Patrick Orth, Bernhard Keller
Schnitt: Heike Parplies, Omer Fast
mit: André M. Hennicke, Iris Böhm, Constantin von Jascheroff, Bruno Alexander, Josef Mattes, Lukas Steltner, Niklas Kohrt, Milton Welsh, Ketel Weber, Anne Ratte-Polle u.a.