Ein Film von Léa Mysius.
Sommer, Sonne, Sand und Meer – einen Traumurlaub möchte die Mutter ihrer Tochter noch bieten, bevor diese langsam, aber sicher ihr Augenlicht verlieren wird. Da die Mutter mit ihrer kleinen Baby-Schwester und ihrem Urlaubsflirt dann doch zu beschäftigt ist, stromert Ava alleine herum und lässt sich gefährliche nicht-mehr-Sehen-können-Übungen einfallen. An einem typisch belebten und vollen Familienstrand macht sie Bekanntschaft mit einem großen, schwarzen Hund, als der ihre Pommes Frites vom Bauch frisst. Noch mehr fasziniert sie dessen Besitzer Juan, ein junger Mann mit Outsider-Flair. Ava heftet sich an seine Fersen, bis er sie schließlich akzeptiert. Gemeinsam machen sie sich daran, die Welt aus den Angeln zu heben, und das geht auch hier nicht ohne Tanz ab.
„Ein diffuser Fatalismus liegt über diesem Film, eine Traurigkeit, die viel mehr öffnet als sie blockiert – sie schiebt sich in das Abenteuer der Jugend, verdunkelt es aber nicht, im Gegenteil, macht es nur umso abenteuerlicher. Reiches Sehen, flüchtiges Sehen. AVA ist kein Film, der sich in einen tragischen Prozess begibt; er ist ein Film, der sehen will, so viel wie nur möglich: die Opulenz der ersten Einstellung, die Augen der anderen, Urlaubslieben am Strand, das von der Waffel tropfende Eis, der aus dem Hotdog tropfende Senf. Flirts: Haut, Augen, Genitalien. Sonne, Schatten, Sand, junge Körper in Bewegung, oft alleine, sich lösend, Zweisamkeit suchend, findend, nicht findend – das Kino Éric Rohmers. …
Ava von Léa Mysius dürfte der schönste Film der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes (2017) gewesen sein.”
Lukas Stern | critic.de
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Credits:
Frankreich 2017, 105 Min., frz. OmU
Regie: Léa Mysius
Kamera: Paul Guilhaume
Schnitt: Pierre Deschamps
mit: Noée Abita, Juan Cano, Laure Calamy
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