Ein Film von Oliver Laxe.
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„Papa, fahr los, lass uns ihnen folgen.“ – „Sie folgen uns. – Wirklich?“ – „Das ist keine gute Idee, du wirst dein Auto zerschroten, die Straßen sind sehr gefährlich.“ – „Wir haben keine Wahl.“ Als die riesige Rave-Party in der marokkanischen Wüste wegen Kriegsbeginns von der örtlichen Militärpolizei aufgelöst und das Publikum nach Europa zurückgeschickt wird, brechen Jade, Stef, Josh, Tonin und Bigui aus den Konvoi aus und machen sich mit ihren umgebauten Trucks aus dem Staub, zur nächsten Party im Süden. Spontan und mitgerissen von der Begeisterung seines kleinen Sohnes Estaban folgt Luis ihnen in seinem Kleinbus. Er ist verzweifelt auf der Suche nach seiner Teenager-Tochter Mar, die sich seit über fünf Monaten nicht gemeldet hat, und vielleicht ist sie bei einem der Raves.
Selten hat mich ein Film so sehr von der ersten Einstellung an hineingezogen und bis zum Schluss dabeigehalten. Sirāt (so heißt die Brücke zwischen Himmel und Hölle in der islamischen Eschatologie – dünner als ein Haar und schärfer als ein Messer) ist spannend, hypnotisch und verstörend – ein herausforderndes Werk, dabei keinem Genre zuzuordnen. Der eigentliche Endpunkt der Reise verschwindet mit der Zeit, die Geschichte vom Weg, der das Ziel ist, stimmt hier trotzdem nicht. Olivier Laxe führt die kleine Gruppe auf ihrer Fahrt durch die marokkanische Wüste an einen existentiellen Rand, von dem niemand vorher ahnte, dass es ihn gibt. Was die Protagonist‚innen zuletzt antreibt, ist nur noch, dass es einfach immer weitergehen muss – was den Gewinner des Großen Preis der Jury (ex-aequo mit In die Sonne schauen) in Cannes 2025 auch so jetztzeitig macht.
… und ja, genau für diesen Film haben wir uns letztes Jahr die neue Tonanlage mit dem irren Subwoofer angeschafft …
„Seine herausragende künstlerische Qualität wird durch seine politischen und gesellschaftskritischen Aussagen ergänzt, was zu einem Film führt, der vielleicht nicht leicht zu verdauen – aber dafür umso gehaltvoller ist.“
Selina Sondermann | the upcoming



Credits:
ES/FR 2025, 120 Min., span., frz. OmU
Regie: Oliver Laxe
Kamera: Mauro Herce
Schnitt: Cristóbal Fernández
Musik: Kangding Ray
mit: Sergi López, Bruno Núñez, Stefania Gadda, Joshua Liam Henderson
Trailer:
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