Shi

Arsenal on location: Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD präsentiert: Yeo Siew Hua – Poetry

Der sin­ga­pu­ri­sche Drehbuchautor und Regisseur und der­zei­ti­ge DAAD-Stipendiat Yeo Siew Hua (1985) hat neben sei­nem drit­ten Langfilm STRANGER EYES (2024) einen wei­te­ren Film des zeit­ge­nös­si­schen Kinos aus Asien aus­ge­wählt: POETRY (2010) von Lee Chang-dong. Beide Filme war­ten mit bekann­ten Schauspielerinnen in groß­ar­ti­gen Performances auf: Lee Kang-sheng, der Star aus den Filmen von Tsai Ming-liang in STRANGER EYES und die legen­dä­re Yun Jung-hee, die für ihre Rolle in POETRY aus dem Ruhestand zurück­ge­kehrt ist.
Die Präsentation von Stipendiat*innen des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, die tra­di­tio­nell seit Jahrzehnten im Kino Arsenal statt­fin­den, wer­den im Rahmen von Arsenal on Location im fsk Kino am Oranienplatz weitergeführt.

Poetry / Shi
Mi 15.10., 20 Uhr, Einführung (in eng­li­scher Sprache): Yeo Siew Hua
SHI (Poetry) • Lee Chang-dong • South Korea 2010 • DCP • OmeU 139′

[Tickets]

Die Bedeutung des Sehens, des Blicks auf die Welt, steht im Zentrum von POETRY. Die 66-jäh­ri­ge Witwe Mi-ja (Yun Jung-hee) arbei­tet als Pflegekraft und zieht ihren Teenager-Enkel groß. Nach einer Alzheimer-Diagnose mel­det sie sich in einem Poesie-Kurs an – sie möch­te ein Gedicht schrei­ben, bevor ihr die Worte abhan­den­kom­men. „Um Gedichte zu schrei­ben, muss man gut sehen kön­nen. Das Wichtigste im Leben ist das Sehen“ sagt der Dozent. Doch ihre Suche nach Schönheit und Inspiration wird jäh unter­bro­chen von der Grausamkeit und Gleichgültigkeit einer igno­ran­ten Gesellschaft: Ihr Enkel ist in den Tod einer Klassenkameradin ver­strickt – was Mi-ja in ein mora­li­sches Dilemma stürzt. Es ist ihr Schmerz, der sie schließ­lich sehen und schrei­ben lässt. (bik)

Dieses Programm ist Teil der vom Hauptstadtkulturfonds geförderten Veranstaltungsreihe Arsenal on Location: