Ein Film von Emanuel Pârvu.
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Regisseur Emanuel Pârvu, dessen Film der erste von zwei rumänischen in diesem Heft ist, steht eher in der Tradition der „Neuen Rumänischen Welle“ als sein eigenwilliger Kollege Radu Jude, dessen Kontinental ‘25 zwei Wochen später folgt. Offenbar lernte er als Schauspieler von Cristian Mungiu, Bogdan George Apetri oder Călin Peter Netzer. Belohnt wurde seine dritte Regiearbeit mit der „Queer-Palm“ im Wettbewerb in Cannes 2024.
Der 17-jährige Adi lebt mit seinen Eltern in einem kleinen Dorf im Donaudelta. Eines Nachts kommt er schwer verletzt nach Hause. Er wurde von den Söhnen des einflussreichen Unternehmers Zenţov brutal zusammengeschlagen, nachdem sie gesehen hatten, dass er einen Jungen küsste. Seine Eltern fürchten nun, dass der Vorfall Adis Homosexualität bekannt macht, sperren ihn erstmal ein und lassen den Priester eine Art Exorzismus vornehmen. Auch Zenţov, bei dem die Familie hoch verschuldet ist, möchte kein Aufsehen. Zur Untersuchung des Vorfalls taucht schließlich eine Frau vom Jugendamt im Dorf auf und stellt Fragen, während der örtliche Polizeichef mit immer neuen Vorschlägen versucht, die ganze Angelegenheit unter den Teppich zu kehren.
„Pârvu zeigt den Verlauf der Ereignisse ohne Effekthascherei. Die Machtverhältnisse und vor allem der Machtmissbrauch vermitteln sich subtil durch die Komposition der Figuren im Raum. Ohne alles aussprechen zu müssen, macht der Film deutlich, wie Staatsgewalt und Kirche in die Privatsphäre eingreifen und wie Grenzen permanent überschritten werden.“ Andreas Köhnemann | kino-zeit




Credits:
TREI KILOMETRI PÂNĂ LA CAPĂTUL LUMII
RO 2024, 105 Min., rumänische OmU
Regie: Emanuel Pârvu
Kamera: Silviu Stavilã
Schnitt: Mircea Olteanu
mit: Ciprian Chiujdea) · Bogdan Dumitrache · Laura Vasiliu · Valeriu Andriutâ · Ingrid Micu-Berescu
Trailer:
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