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First Cow

ein Film von Kelly Reichardt. 

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Ein Fluss fließt ruhig dahin. An den Ufern läuft die Zeit rück­wärts und för­dert ver­schüt­te­te Geschichten zuta­ge. Im frü­hen 19. Jahrhundert wagen sich nicht nur Pelzjäger, son­dern auch ein wort­kar­ger Koch ins wil­de Oregon. Der Einzelgänger trifft auf einen chi­ne­si­schen Einwanderer, der sich als geschick­ter Unternehmer erweist und sein Freund wird. Das Duo kommt auf die Idee, Donuts zu backen und zu ver­kau­fen, die im rau­en Westen sehr gut ankom­men. Der Haken: Den Rohstoff beschaf­fen sie ille­gal.
Das Drehbuch schrieb Kelly Reichardt mit Jonathan Raymond, dem Autor der Romanvorlage. Einmal mehr erzählt die Regisseurin meis­ter­haft von einem Amerika fern­ab der gro­ßen Städte, das vol­ler Verheißungen steckt. Wie ein Western ist First Cow eine Hommage an Menschen im Abseits, die ihr Schicksal in die eige­ne Hand neh­men müs­sen – und hier statt mit dem Revolver mit Honiglöffel und Milcheimer han­tie­ren. Auf die­se Weise zei­gen die Outlaws die „fron­tier“, Amerikas Projektionsfläche natio­na­ler Träume, nicht als wirt­schaft­lich oder mate­ri­ell zu erobern­den Raum, son­dern als Ort der Begegnung. Ein groß­ar­ti­ges Alternativszenario mit beson­de­rer gesell­schaft­li­cher und poli­ti­scher Bedeutung für die Gegenwart.

Kritiken:

Interview mit dem Drehbuchautor Jon Raymond

Credits:

US 2019, 122 Min., engl. OmU
Regie: Kelly Reichardt
Kamera: Christopher Blauvelt
mit: John Magaro, Orion Lee, Toby Jones, Scott Shepherd, Gary Farmer, Lily Gladstone

Trailer:
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Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist

Ein Film von Sabine Herpich.

[Video on demand] [Credits] [Tickets & Termine] [Verleihseite] [Trailer]

In der Kunstwerkstatt Mosaik in Berlin arbei­ten Künstler*innen mit Behinderung an ihren Werken. Sabine Herpich beob­ach­tet sie bei der Arbeit und rich­tet den Blick auf die Institution selbst, auf die Abläufe, das Personal, die Räumlichkeiten. Ihr gelingt es, nicht die Behinderung der Menschen ins Zentrum zu stel­len, son­dern die künst­le­ri­sche Arbeit. Um die­se her­um for­miert sich die Institution und wird so pri­mär als Institution für die Kunst und nicht als Institution für Menschen mit Behinderung sicht­bar. Die Idee von Kunst wird ganz­heit­lich, beinhal­tet die Menschen, die sie machen, wie auch die Orte, an denen sie erzeugt wird, meint das Sehen der Werke, das Sprechen über sie, meint aber auch: Kunst als Arbeit, mit Arbeitszeiten und Gehalt. Die Filmemacherin selbst ist nicht unsicht­bar. Sie fragt die Künstler*innen nach ihren Gedanken, Ideen, Vorgehensweisen. In der Begegnung der Künstler*innen vor der Kamera mit dem Blick der Filmemacherin ent­steht eine erhöh­te Aufmerksamkeit und Sensibilität – für die Gestimmtheiten der Werke, ihrer Schöpfer*innen und Betrachter*innen, wie auch für die behut­sa­me, nicht schüch­ter­ne, genaue, sich nicht ver­schlie­ßen­de Form die­ses Films über Kunst. (Alejandro Bachmann, Berlinale Forum)

DOKKA dokKa-Preis der Stadt Karlsruhe
Duisburger Filmwoche: 3sat-Preis sowie eine loben­de Erwähnung der Arte-Jury
Nominiert für den Preis der deut­schen Filmkritik 2020

Verleih geför­dert durch:

Credits:

DE 2020, 106 Min.

Mit: Adolf Beutler, Suzy van Zehlendorf, Gabriele Beer, Till Kalischer, Nina Pfannenstiel u. a.
Regie, Kamera, Montage: Sabine Herpich

O‑Ton Schnitt, Mischung: Marilyn Janssen
Color Grading: Florian Lampersberger
Titel- und Plakatgestaltung: Ulrike Damm
Produktion: Sabine Herpich, Tobias Büchner

Freigegeben ohne Altersbeschränkunge (FSK Prüfkarte: pdf)

Trailer:

Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewach­sen ist from Büchner Filmproduktion on Vimeo.