Ein Film von Tuna Kaptan.
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Ist es das schlechte Gewissen, hilflose Panik, Einsicht oder Angst vor den Konsequenzen, was den Architekten Lutz dazu bringt, die 14-jährige Irsa zurück nach Albanien zu bringen? Nach der Pleite seines eigenen Büros bekam von einem Kollegen gnadenhalber einen Job als Bauleiter bei einem Projekt für Luxuswohnungen. Auch alle erforderlichen Maßnahmen jenseits der Grauzone, die zur Einhaltung von Terminen und Ausgaben nötig sind, fallen in seinen Aufgaben- und Verantwortungsbereich, so auch, wie hier, Unfälle.
Ein illegal beschäftigter Bauarbeiter aus Albanien verunglückt tödlich und muss unauffällig beseitigt werden. Überraschend jedoch verschafft sich am nächsten Tag Irsa, die junge Tochter des Mannes, dessen Leiche Lutz gerade im Fluss versenkt hat, Zugang zur Baustelle. Während er gerade mit einem Investoren-Paar verhandelt und Aussicht auf einen beruflichen Neustart im großen Stil wittert, lässt sie nicht locker bei der Suche nach dem Vater. In die Enge gedrängt, macht er sich mit dem Mädchen auf Richtung Süden.
Angenehm zurückhaltend, ohne spektakuläre Szenen erzählt erzählt der Film von ungeheuerlicher, aber alltäglicher Realität:
„Die Baubranche mit ihren vielen illegal beschäftigten unsichtbaren ArbeiterInnen bildet die Kulisse für Lutz und Irsa. Der tragische Unfall in der Hafencity Hamburg im November 2023 mit fünf Toten verdeutlicht die Vulnerabilität illegal beschäftigter MigrantInnen, insbesondere derer aus Herkunftsländern, die weder EU- noch Schengen-Mitglied sind. Irsas Suche nach ihrem Vater und ihrem Grundbedürfnis nach einem Dach über dem Kopf stehen im krassen Kontrast zu Lutz‘ Streben nach beruflichem Erfolg. Die erzwungene Verbindung zwischen ihnen wirft Fragen nach Schuld und dem System der Ausbeutung auf…“
Tuna Kaptan
Credits:
DE 2023, 86 Min., Deutsch, Englisch, Albanisch mit dt. UT
Regie: Tuna Kaptan
Kamera: Ben Bernhard
Schnitt: Beatrice Babin
mit: Angjela Prenci, Peter Schneider
Trailer:
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