De Facto

REVOLVER LIVE! – De Facto

Ein Film von Selma Doborac. Am 30.11. um 20:00 im fsk. Im Anschluss an das Screening fin­det ein Filmgespräch mit Selma Doborac und Franz Müller (Revolver) statt.

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REVOLVER LIVE! Ausnahmsweise fin­det die 61. Ausgabe im fsk-Kino statt. Gezeigt wird der viel­fach aus­ge­zeich­ne­te Film De Facto von Selma Doborac.

Die Frage nach der Repräsentation his­to­ri­scher Täterschaft, die durch Auteurs wie Resnais, Marker und Lanzmann popu­la­ri­siert wur­de, ist eine mit der sich das Kino in sei­ner Bestrebung und Fähigkeit nach Besserung durch das gesam­te letz­te Jahrhundert ein­ge­hend beschäf­tigt hat. Und eine Vielzahl an Antworten fließt her­bei, genau­so wie Geschichte fließt und sich ereig­net, immer wei­te­re Fragen stel­lend – mit jedem unge­rech­ten Tod, mit jedem Massenmord, mit jedem Krieg und mit jedem Genozid, wes­halb sich auch das Kino mit der Repräsentation des­sen wei­ter­hin aus­ein­an­der­zu­set­zen haben wird – aber wie?
De Facto bie­tet eine mög­li­che Antwort dar­auf. Durch sei­ne rigo­ro­se und sehr prä­zi­se Form fin­det der Film Mittel, Täter sys­te­ma­tisch began­ge­ner Verbrechen der jün­ge­ren Zeitgeschichte zu reprä­sen­tie­ren, ihre Weltanschauung zwar son­die­rend und prü­fend ohne die­se jedoch jemals auf den Zuschauer zu repli­zie­ren. Das Ästhetische und das Politische des Filmes sind weit ent­fernt davon eine rein zwei­glied­ri­ge Formel anzu­bie­ten, im Gegenteil – sie sind eine und die­sel­be Energie, gebün­delt in einer her­aus­for­dern­den Tour de Force. (Flavia Dima)

Silvia Bahl schreibt im Filmdienst: Der Caligari-Filmpreis für einen her­aus­for­dern­den Beitrag aus dem Forums-Programm der Berlinale hat 2023 einen wür­di­gen Preisträger gefun­den: De Facto von Selma Doborac. Darin geht es mit gro­ßer doku­men­ta­ri­scher Strenge um ein tie­fe­res Verständnis indi­vi­du­el­ler wie kol­lek­ti­ver Gewaltverbrechen. Ein kon­zep­tio­nell küh­ner Film, der neue Möglichkeiten im Umgang mit his­to­ri­schem Material eröffnet. 

Credits:

AT/DE 2023, 130 Min., deut­sche OmeU
Regie & Schnitt: Selma Doborac
Kamera: Klemens Hufnagl 
Schnitt: Géraldine Mangenot
mit Christoph Bach, Cornelius Obonya

Trailer:
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