Ein Film von Robert Guédiguian.
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„Nach einem Ausflug ins afrikanische Mali kehrt der französische Regisseur Robert Guédiguian für Das Fest geht weiter in seine Heimat Marseille zurück, der Stadt in der er einen Großteil seiner Filme inszeniert hat, deren Menschen und Macken er kennt und porträtiert wie kein Zweiter. Fast dokumentarisch mutet sein Blick daher an, sozialistisch und humanistisch, wenngleich auch zunehmend skeptisch.Am 5. November 2018 stürzten in Marseille zwei Gebäude ein, acht Menschen kamen unter den Trümmern ums Leben. Schauplatz war das Viertel Noailles, unweit des Hafens gelegen, dort wo das traditionelle Marseille noch deutlicher zu spüren ist, als in den schickeren, moderneren Vierteln. …
Mit Bildern der eingestürzten Häuser beginnt Das Fest geht weiter und verortet sich dadurch konkret in Raum und Zeit, auch wenn sich im Folgenden die Geschichte um fiktive Figuren entwickelt. Die werden allerdings von Schauspielern verkörpert, die schon oft in den Filmen von Robert Guédiguian zu sehen waren, die dadurch fast ebenso wie Einwohner von Marseille wirken, wie der Autor und Regisseur selbst zu einer Art Chronist seiner Heimatstadt geworden ist.
Hauptfigur ist Rosa, Witwe, Mutter von zwei schon erwachsenen Söhnen. Als Krankenschwester arbeitet sie, bald will sie in den Ruhestand gehen, was für eine umtriebige, sozial engagierte Person wie sie es ist, kaum denkbar erscheint. Nicht nur im Krankenhaus, auch im Privaten kümmert sich Rosa eher um andere Menschen als um sich selbst … . Aus diesem Grund kandidiert die umtriebige Rosa auch bei den bald anstehenden Kommunalwahlen, angesichts ihrer Beliebtheit im Viertel steht ihrem Einzug in den Stadtrad nichts entgegen. Doch dann lernt Rosa Alice Vater Henri kennen, der gerade sein kleines Buchgeschäft aufgegeben hat und sich nun endgültig ausschließlich den schönen Dingen des Lebens widmen möchte. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit spürt Rosa das Bedürfnis, sich mehr um sich selbst zu kümmern.
Auf dem Papier könnte man Das Fest geht weiter für eine leichte, harmlose romantische Komödie halten, in der ein älteres Paar ein spätes Glück erlebt. Doch auch wenn Robert Guédiguian nicht mit Bildern gleißender Sonnenuntergänge spart, in denen Marseille traumhaft schön wirkt, hat sein Film auch eine andere Ebene. Als ausgewiesener Sozialist hat der inzwischen 71jährige Regisseur immer wieder die Notwendigkeit und Bedeutung von persönlichem Engagement thematisiert, vom gesellschaftlichen Miteinander, von Bürgerinitiativen und lebhaften, lautstarken Protesten.“ Michael Meyns




Credits:
Et la fête continue !
FR/IT 2023, 106 Min., frz. OmU
Regie: Robert Guédiguian
Kamera: Pierre Milon
Schnitt: Bernard Sasia
mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussin, Gérard Meylan, Lola Naymark, Grégoire Leprince-Ringuet, Robinson Stévenin.
Trailer:
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