Acid

Ein Film von Alexander Gorchilin.

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Bei der Premiere im Panorama der dies­jäh­ri­gen Berlinale unter­stell­te manch‘ Kritiker dem jun­gen Schauspieler Alexander Gorchilin, er habe mit sei­nem Regiedebüt einen Skandalfilm schaf­fen wol­len. Es gab schon so man­che Aufreger beim Filmfest, bei ACID konn­te nicht ernst­haft damit gerech­net wer­den. Andere wie­der­um sahen ein Portrait einer ver­lo­re­nen rus­si­schen Jugend. Russische Jugendliche dürf­ten wohl kaum so ein­di­men­sio­nal sein, dass sie alle in einen Film pas­sen. Wir schau­en uns hier erst­mal nur Pete und Sasha an, gute Freunde seit lan­gem. Sie las­sen sich trei­ben und es gibt nichts oder sie wis­sen nicht ein­mal, an was oder wem sie sich abar­bei­ten könn­ten. Und da ist noch Vanya, einen wei­te­rer Kumpel. Der steht voll­ge­pumpt mit Drogen nackt auf einem Balkon und lässt sich nach Petes lako­ni­scher Aufforderung „Wenn du sprin­gen willst, spring“ von der Brüstung fal­len und ist tot. Dieser Vorfall hat Folgen für Pete, und damit auch für sei­ne Beziehung zu Sasha. Aber bevor der Film sich beru­higt, geht es noch etwas wild wei­ter – ille­ga­le Raves, ille­ga­le Drogen, eine Sexparty. Pete, auf der Suche nach einer Bleibe, läßt sich bei Vasilisk, einem Bildhauer, nie­der. Vasilisk ist schwul, wird aber spä­ter die Mutter sei­nes Kindes ehe­li­chen. Pete und Sasha sind viel­leicht auch schwul, zumin­dest mut­ma­ßen das Sashas Oma und Mutter. Die bei­den jun­gen Männer wür­den sich jedoch nicht erlau­ben, auch nur dar­an zu den­ken. Als Pete beginnt, sich selbst zu scha­den, kommt Sasha nicht mehr mit. Er schlägt eine ganz ande­re Richtung ein, und die Wege der bei­den drif­ten lang­sam auseinander.

Regisseur Aleksander Gorchilin ist Teil des Ensembles am Gogol Center um den künst­le­ri­schen Direktor Kirill Serebrennikov. Viele der Ensemble-Mitglieder sind am Film betei­ligt, die gan­ze Crew ist sehr jung, so zähl­te die Kamerafrau beim Dreh 22 Jahre. Zur Wahl des Titels sagt er: „Wir benutz­ten die Mehrdeutigkeit, um ver­schie­de­nes aus­zu­drü­cken: als Droge kann ACID (Säure) künst­le­ri­sche Reflektionen aus­lö­sen, es kann außer­dem hel­fen, unkla­re Gefühle zu beschrei­ben, aber auch als che­mi­sche Substanz Sachen auf­lö­sen. Diese Ambiguität woll­ten wir nut­zen, um einen Rhythmus zu fin­den. Er fließt in die ein­zel­nen Szenen, in die Musik und sogar ins Farbspektrum ein – wie ein Gefühl.“

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Credits:

Kislota
RU  2018,98 Min., russ. OmU,

Regie: Alexander Gorchilin
Buch: Valery Pecheykin
Kamera: Kseniya Sereda
Montage: Vadim Krasnitskiy
mit: Filipp Avdeev, Alexander Kuznetsov, Arina Shevtsova, Savva Saveliev 

Termine:

  • noch kei­ne oder kei­ne mehr 

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Trailer:

Acid (Trailer) from Salzgeber & Co. Medien GmbH on Vimeo.