Welcome Venice

Ein Film von Andrea Segre.

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Andrea Segre (MOLEKÜLE DER ERINNERUNGVENEDIG WIE ES NIEMAND KENNT) hat WELCOME VENICE im Jahr 2021 gedreht, als weni­ge Tourist*innen in der Stadt waren und eine sel­te­ne Stille über den Gassen und Grachten lag. Hin und wie­der trägt jemand Maske. Einmal ste­hen Alvise und sei­ne Tochter Celia auf der Rialtobrücke und bli­cken über den Canal Grande. „Normalerweise sieht man hier gar nichts vor lau­ter Menschen“, sagt sie.
Alvise ist einer von drei Brüdern, die tief in Venedig ver­wur­zelt sind. Er hat sich der neu­en Zeit ange­passt, wohnt inzwi­schen außer­halb wie die meis­ten Venezianer*innen, und unter­ver­mie­tet Wohnungen per Airbnb, ein schwie­ri­ges Geschäft in der Pandemie. Seine bei­den Brüder Toni und Piero, der erst vor kur­zem aus dem Gefägnis ent­las­sen wur­de, arbei­ten als Krebsfischer, einem aus­ster­ben­den, kaum ein­kömm­li­chen Beruf. Als Toni über­ra­schend stirbt, will Alvise die Gelegenheit nut­zen, um das gemein­sa­me, vom Vater geerb­te Haus in bes­ter Kanallage zur Luxusferienwohnung umzu­bau­en. Piero, der dort lebt, wei­gert sich jedoch, aus­zu­zie­hen, auch wenn er das Geld eben­so brau­chen könn­te wie Tonis Witwe, die nicht weiß, wie sie das Studium des Sohnes wei­ter finan­zie­ren soll.
Andrea Segre erzählt die­sen all­täg­li­chen vene­zia­ni­schen Konflikt rea­lis­tisch und lebens­nah. Das klei­ne Haus auf der Insel Giudecca ist ein Vermögen wert und könn­te der gan­zen Familie ein beque­mes Auskommen sichern. 500 Euro am Tag könn­ten
sie ver­lan­gen, schätzt Schwiegersohn Giorgio. Was dabei ver­lo­ren geht, fängt Segre in schö­nen, atmo­sphä­ri­schen Bildern ein, wenn er die „Moeche“-Fischer bei ihrer Arbeit in den Lagunen beglei­tet. Er filmt die Boote, die bei Sonnenaufgang aus­fah­ren, zeigt die Männer beim Einholen der Netze und Piero dabei, wie er sei­nem Enkelsohn das Handwerk zeigt. Toni Ohms | indiekino

Credits:

IT 2021, 100 Min.,
Regie: Andrea Segre
Kamera: Matteo Calore
Schnitt: Chiara Russo
mit: Paolo Pierobon, Andrea Pennacchi, Ottavia
Piccolo, Roberto Citran, Sara Lazzaro

Trailer:
Trailer „Welcome Venice”
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