Ein Film von Rúnar Rúnarsson. Ab 8. Mai im fsk.
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Licht „zerbricht“ nicht, falls nicht gerade eine Lampe umfällt. Licht wird gebrochen und ändert dadurch zum Beispiel Farbe und Richtung. „Ljósbrot“, so der isländische Titel von Runar Runarssons Film, bedeutet schlicht „Lichtbrechung“ und erzählt von einem einschneidenden Bruch im Leben der Kunststudentin Una. Sie liebt ihren Kommilitonen Diddi, der aber offiziell eine Fernbeziehung mit Klara hat. Er will sich von Klara trennen, aber am Morgen nach einer Nacht mit Una stirbt Diddi bei einem katastrophalen Unfall.
Una erfährt das zunächst indirekt, als sie einen Priester und einen Ambulanzfahrer im Gespräch mit ihren weinenden Freunden sieht. Sie läuft weg, raucht und weint allein auf einer Treppe, ruft ihren Vater an, weint im Auto, isst Hot Dogs und antwortet dann erst auf einen Anruf. Diddis Freunde, Klara und Una sammeln sich in einem Haus, weinen, tanzen, trinken, sehen alte Fotos aus der Zeit, als Klara und Diddi zusammen waren. Una hält das kaum aus. Diddis Freund Gunni hat sie gebeten, Klara nichts zu sagen, um die Lage nicht noch zu verschlimmern. Aber allmählich gibt es eine Annäherung zwischen Klara und Una, die sich zu erkennen scheinen, ohne sich zu erkennen zu geben.
WENN DAS LICHT ZERBRICHT ist ein Film über den ersten schweren Verlust im Leben. Lichtbrechungen sind das herausragende Mittel der Inszenierung: Mal steht Una hinter einer Rauchglasscheibe, wenn sie erste Nachrichten der Katastrophe erhält. Mal rennt sie vor Buntglasscheiben in Gelb und Blau entlang, die ihr weinendes Gesicht in verschiedene Farben tauchen – eine tobende Farbenwelt, die mit ihren tobenden Gefühlen korrespondiert. Einmal verschmelzen Unas und Klaras Gesichter in einer Fenster-Spiegelung: der Moment der Erkenntnis, dass sie in ihrer Trauer um den geliebten Diddi verbunden sind. Tom Dorow | indiekino



Credits:
Ljósbrot
IS/NL/HR FR 2024, 82 Min., isländische OmU
Regie: Rúnar Rúnarsson
Kamera: Sophia Olsson
Schnitt: Andri Steinn Guðjónsson
mit: Elín Hall, Mikael Kaaber, Katla Njálsdóttir
Trailer:
Im Kino mit deutschen Untertiteln.
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