Ein Film von Justine Bauer. Ab 7.8. im fsk.
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Durch den brütend heißen Sommer wird nicht nur den Menschen alles abverlangt. Auch die Kühe geben durch die Trockenheit deutlich weniger Milch. Trotz schlechten Geschäften hält Katinka an dem Familienbetrieb fest und macht die Ausbildung zur Landwirtin. Sie sucht nach einer Zukunft in einer Gegend, die sie vor allem an frühere Zeiten erinnert.
„Bevor jemand schon zu Beginn in Versuchung gerät, MILCH INS FEUER als einen
schlichten Film über Bauern und Bäuerinnen zu bezeichnen:
Zuerst: Wenn man Bauern- und Bäuerinnentochter ist und mit Nachnamen auch noch Bauer heißt, dann sträubt man sich erstmal dagegen, den Debütfilm auch im Bereich der Landwirtschaft anzusiedeln – eben weil es so viele Vorurteile gibt. Aber dann hat mir doch immer eine realistische Darstellung der Bäuerinnen im Spielfilm gefehlt, harte körperliche Arbeit, besonders Frauen, die in einem häufig nur mit Männern verbundenen Beruf hart arbeiten, von der Arbeit geformte weibliche, realistische Körper, Menschen vom Hof, die nicht klischeehaft während der Dialoge mit der Mistgabel im Stroh herumstochern.
Während ich studierte fiel mir auf, wie wenig Verständnis es für Bäuerinnen und Bauern gibt, wie wenig Interesse am Höfesterben, an der hohen Selbstmordrate bei (dann doch ungegendert) Bauern. Anfang des Jahres 2023 kam es dann zu den sogenannten Bauernprotesten, die sich eigentlich schon lange angekündigt hatten.
Es ist aber auch nicht so, dass Milch ins Feuer nur ein Film über die Landwirtschaft ist. Es ist ein Film über die Nähe zur Natur und den Tieren, eine Mutter-Tochter-Oma-Schwesternbeziehung, ein Coming of age. Es geht um einen Sommer, um ungewollte Schwangerschaften bei Mensch und Tier, um Heimat, um Rassismus auf den Straßen, um die ständige Gegenwart des Patriarchats und darum, wie oft man von Mücken gestochen wird, wenn man am Fluss wohnt und ganz besonders geht es um eine junge Frau, die ihren Weg sucht.” Justine Bauer




Credits:
DE 2024, 78 Min., deutsche OmeU
Regie: Justine Bauer
Kamera: Pedro Carnicer
Schnitt: Semih Korhan Güner, Justine Bauer
mit: Johanna Wokalek, Pauline Bullinger, Anne Nothacker, Sara Nothacker, Lore Bauer
Trailer:
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