Ein Film von Katharina Köster & Katrin Nemec.
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Es war ein spektakulärer Fall, der über 100-fache Mord an Patienten in Krankenhäusern, wo der Täter als Pfleger arbeitete, und ging als die größte Mordserie in der bundesdeutschen Kriminalgeschichte ein. Mehreren Dokumentar- und Spielfilmen sowie diversen TV-Dokumentationen liegt er zugrunde. Aber um die Taten geht es hier nicht, sondern um die Familie des Täters. Vier Jahre nach seiner letzten Verurteilung waren die Eltern bereit, sich ein weiteres Mal Fragen zu stellen, vielleicht, weil sie Vertrauen zu den Regisseurinnen gefasst haben, vielleicht auch als eine Ersatztherapie.
„Als Filmemacherinnen interessieren uns persönlich Themen, bei denen wir an die Grenzen unserer eigenen moralischen Vorstellungskraft stoßen. Sich auf den Gedanken einzulassen, dass das eigene Kind zum Mörder werden könnte, ist so ein Thema. … Spätestens seitdem wir selbst Mütter sind und alles für das Glück unserer Kinder tun wollen, fragen wir uns, ob sie uns nicht auch entgleiten könnten. Wären wir dadurch, dass wir sie erzogen haben, automatisch mit schuld? … Dass wir das Elternpaar Högel gewinnen würden, deren Sohn einer der größten deutschen Serienmörder ist, war nicht geplant. Entsprechend wichtig war es uns, jeder Sensationslust zu widerstehen und wirklich die gültige Geschichte der Eltern zu erzählen – und nicht doch wieder die des Täters, wie es auf den ersten Blick spannend erscheint. Über Täter*innen spricht man ständig. Wir wählen eine neue Perspektive, die nicht zulässt, dass die Zuschauer*innen sich abgrenzen und moralisch über die Eltern erheben, sondern sie fordert, sich einzufühlen.“ Katharina Köster, Katrin Nemec
Film und Gespräch mit den Regisseurinnen am So., 22.9., 14Uhr
Credits:
DE 2024, 81 Min.
Regie: Katharina Köster & Katrin Nemec
Kamera: Tobias Tempel
Schnitt: Miriam Märk
Trailer:
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