Die brasilianische Filmemacherin und Kamerafrau Flora Dias (*1985) hat zwei zeitgenössische Filme ausgewählt, die sich mit indigenen Völkern in Brasilien beschäftigen und beide gemeinschaftlich entstanden sind: O ESTRANHO (2023) hat sie selbst zusammen mit Juruna Mallon gedreht, der epische Dokumentarfilm MARTÍRIO (2016) ist eine Zusammenarbeit von Vincent Carelli, Tatiana Almeida und Ernesto de Carvalho.
Martírio
Vincent Carelli, Tatiana Almeida, Ernesto de Carvalho / Brasilien 2016, Portugiesisch, Guaraní, Spanisch OmeU 162 Min., AM 24.4. um 20Uhr im fsk
Einführung (in englischer Sprache): Flora Dias
[Tickets]
Viele Jahrhunderte nach der Kolonisierung muss das indigene Volk der Guarani Kaiowá immer noch um seine Rechte und sein Land kämpfen – gegen Großgrundbesitzer, den mächtigen Apparat der Agrarindustrie und die Regierung. Diesem hartnäckigen Kampf setzt MARTÍRIO ein eindrucksvolles Denkmal. In den 80er Jahren dokumentierte Vincent Carelli erstmalig die Versuche, die Indigenen mit Drohungen, Angriffen und ungerechten Gesetzen zu enteignen und von ihrem Land zu vertreiben. 15 Jahre später nahm er den Faden wieder auf. Historische Archivbilder, neues Filmmaterial in Farbe und Schwarzweiß, Anhörungen im brasilianischen Kongress und Interviews mit Gegnern der Guaraní Kaiowá offenbaren die erschreckende Gewalt, mit der sie tagtäglich leben müssen.
Dieses Programm ist Teil der vom Hauptstadtkulturfonds geförderten Veranstaltungsreihe Arsenal on Location:
