Ein Film von Michael Kofler.
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Südtirol kennen die meisten als großes und traumhaftes Skigebiet, und manchmal wundert sich auch jemand, dass neben Italienisch Deutsch, oder sogar noch eine völlig unbekannte Sprache gesprochen wird. Das Gebiet hat eine bewegte Geschichte, und eines der letzten hierzulande wenig bekannten, spannungsreichen Kapitel beleuchtet der selbst aus Südtirol stammende Michael Kofler in seinem Spielfilmdebüt Zweitland auf erhellend-intensive Weise.
Die Handlung setzt 1961 ein. Der junge Bauernsohn Paul will der Perspektivlosigkeit seines Dorfes entkommen und Malerei studieren, sein älterer Bruder Anton schließt sich dem kompromisslosen Kampf der Separatisten an. Er flieht und lässt Hof und Familie zurück, nachdem er als einer der Attentäter enttarnt wird. Widerwillig verschiebt Paul seine eigenen Pläne, um Antons Frau Anna und ihren kleinen Sohn zu unterstützen. Während die Lage eskaliert und die italienische Polizei hart durchgreift, beginnt Anna sich zunehmend gegen die patriarchalen Strukturen ihres Umfelds zu wehren. Paul hingegen muss sich entscheiden – zwischen familiärer Loyalität und persönlicher Selbstverwirklichung.
Hintergrund: Eine Reihe von Bombenanschlägen erschüttert die Provinz Anfang der 1960-er Jahre. Die von der faschistischen Mussolini-Regierung vorangetriebene Italienisierung der ehemals österreichischen Provinz wurde auch nach dem Krieg fortgeführt. Aufgrund dieser politischen und ökonomischen Marginalisierung der deutsch- und ladinisch sprechenden Gruppe gründete sich der zunehmend deutschnational gesinnte „Befreiungsausschuss Südtirol“ (BAS), der mit Gewalt die Trennung von Italien durchsetzen wollte. Die Meinung zu den Separatisten teilte Gesellschaft Südtirols, griff auch zerstörerisch im Leben ganzer Familien ein.
„Gewalt erzeugt neue Gewalt, eine gefährliche Spirale, die nur schwer aufzuhalten ist – das betont Kofler mit den letzten, niederschmetternden Bildern unmissverständlich.“ Christopher Diekhaus | programmkino.de




Credits:
DE/IT/AT 2025, 112 Min.,
Regie & Schnitt: Michael Kofler
Kamera: Felix Wiedemann
Schnitt: Florian Miosge
mit: Thomas Prenn, Aenne Schwarz, Laurence Rupp, Francesco Acquaroli
Audiodeskriptionen, Untertitel und Hörverstärkung mit der Greta App
Trailer:
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