Perfect Days

Perfect Days

Ein Film von Wim Wenders.

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Es sieht aus, als sei für Hirayama jeder Tag ein per­fek­ter, mit sei­ner ger­ne und sorg­fäl­tig aus­ge­führ­ten Arbeit, den all­täg­li­chen Ritualen, dem Fotografieren, dem wöchent­li­chen Bad im Sentō, Lesen vorm Einschlafen, und der Musik beim Fahren. Eines Tages besucht ihn uner­war­tet sei­ne Nichte, er lässt sich dadurch aber nur kurz aus sei­ner Ruhe brin­gen.
Im Gegensatz zu sei­nen letz­ten monu­men­ta­len doku­men­ta­ri­schen Werken kommt der in nur 17 Tagen gedreh­te „Perfect Days“ gelas­sen und ein­fach erzählt daher, und erin­nert dabei posi­tiv an Wenders’ frü­he Filme. Hinter aller dra­ma­tur­gi­schen Bescheidenheit lau­ern jedoch klei­ne spek­ta­ku­lä­re Entdeckungen. Die in Tokio ver­teil­ten, von nam­haf­ten Architekten ent­wor­fe­nen, neu errich­te­ten öffent­li­chen Toilettenhäuschen rufen ein ums ande­re Mal erstaun­tes Entzücken her­vor. Sie waren der eigent­li­che Ausgangspunkt für den Film. Der inter­na­tio­nal bekann­te, in Japan berühm­te Darsteller Koji Yakusho geht so sehr in sei­ne Rolle hin­ein, dass man glau­ben kann, einen Dokumentarfilm über Toilettenreiniger mit ihm als por­trä­tier­te Hauptfigur zu schau­en. In sei­nem zum Putzmobil umge­bau­ten Kleintransporter hört Hirayamas rich­ti­ge Audio-Kassetten, jeden Tag eine ande­re, und besucht Läden, wo sie an- und ver­kauft wer­den. In sei­ner Stammbar singt die Besitzerin sehr melan­cho­lisch eine japa­ni­sche Version von „House of the Rising Sun“, wie die Melancholie über­haupt den gan­zen Film durch­zieht und bei allen zärt­li­chen und leben­di­gen Momenten mit den wun­der­ba­ren Aufnahmen an sein Vorbild Ozu den­ken lässt.
„Was für eine schö­ne Überraschung! Wim Wenders’ jüngs­ter Film, eine japa­ni­sche Produktion, hat eine uner­war­te­te Frische und Schönheit. … Wenders hat mit die­sem Film zu einer Simplizität gefun­den, zu einer poe­ti­schen Einfachheit, die man in sei­nem beein­dru­cken­den Gesamtwerk bis­wei­len schmerz­lich ver­misst hat. Der Film ist sicht­lich eine Hommage an die japa­ni­sche Kultur, aber auch an jenes klas­si­sche japa­ni­sche Kino, das sehr ein­fach von Menschen zu erzäh­len wuss­te.“
Sennhausers Filmblog

Credits:

JP 2023, 124 Min., japan. OmU
Regie: Wim Wenders
Kamera: Franz Lustig
Schnitt: Toni Froschhammer
mit: Koji Yakusho, Tokio Emoto, Arisa Nakano, Aoi Yamada, Yumi Aso, Sayuri Ishikawa, Tomokazu Miura as Tomoyama

Trailer:
PERFECT DAYS | TRAILER (OmdU)
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