Ein Film von Karim Aïnouz.
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In grellen Neonfarben strahlt das abgelegen an der nordbrasilianischen Küste gelegene Stundenhotel Motel Destino unter der grenzenlosen Weite des leuchtend blauen Himmels. Hier strandet der junge Heraldo nach einem missglückten Raubüberfall, auf der Flucht vor der Polizei und seinen eigenen Komplizen. Der undurchsichtige Betreiber Elias und seine Frau Dayana stellen nicht viel Fragen: Für Elias kommt Heraldo als billige, ganz ans Motel gefesselte Arbeitskraft gelegen, und Dayana, zunehmend frustriert von der Enge ihres Lebens, ist fasziniert von dem seltsam naiven jungen Mann. Ein gefährliches Spiel beginnt, ein Tanz der Macht, des Begehrens, der Loyalitäten, der Liebe, ein Kräftemessen, in dem der Wunsch nach Freiheit immer drängender wird.
„Motel Destino“ ist ein Tropical Noir voller Licht, Farben und Körper, Sehnsucht, Gewalt, Begehren und Zärtlichkeit, mit den großartigen Igor Xavier, Nataly Rocha und Fabio Assunção in den Hauptrollen, wunderbar gefilmt von Kamerafrau Hélène Louvart und montiert von Nelly Quettier. Alles, was hier passiert, drückt sich in und durch die Körper aus, die Gewalt in einer nach den Jahren der Bolsonaro-Regierung zerrütteten Gesellschaft, die Sehnsucht nach einem eigenen Leben, das Begehren und Aufbegehren einer Jugend, die verzweifelt versucht, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
„Obwohl Brasilien ein katholisches Land ist, leben die Menschen ihre Sexualität dort relativ frei aus. Und die einzige Möglichkeit für mich, eine glaubwürdige Verbindung zwischen Dayana und Heraldo herzustellen, war durch die Begegnung zweier Körper, die verschmelzen und eins werden. Die Fragen, die ich mir gestellt habe, waren: Wenn ich den Sex zeige, warum? Was will ich damit sagen? Es kommt dabei in erster Linie immer auf die Körperstellungen an, auf die Intensität, auf den Rhythmus, auf die Begegnung ihrer Blicke. Denn es ist nicht nur eine Sexszene, sie hat eine Bedeutung und die muss man nachvollziehen können. Bei Dayana und Heraldo kommt noch dazu, dass ihre Beziehung nicht auf Liebe basiert, sondern auf Leidenschaft. Und diese Art von Leidenschaft ist der erste Funke einer jeden Revolution.“ Karim Aïnouz
Credits:
BR/DE/FR 2024, 115 Min., portugiesische OmU
Regie: Karim Aïnouz
Kamera: Hélène Louvart
Schnitt: Nelly Quettier
mit: Fábio Assunção, Nataly Rocha, Iago Xavier
Trailer:
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