Ein Film von Mohamed Kordofani.
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Zwei Frauen, die sich normalerweise nie begegnet wären: Die Geschichte einer ungewöhnlichen und herausfordernden Freundschaft spielt vor dem Hintergrund der sich anbahnenden Abstimmung über die Ablösung des Südsudan vom Norden im Jahr 2011, ist aber auch heute noch höchst aktuell und scheint leider zeitlos zu sein.
Mona, bis zu ihrer Heirat mit dem Tischler Akram gefeierte nord-sudanesische Sängerin und gut situiert, macht sich mitschuldig am Tod von Julias Mann. Julia lebt mit ihrem Sohn Daniel, wie die meisten Südsudanes:innen im Norden des Landes, in äußerst prekären Verhältnissen. Um ihr Gewissen zu beruhigen, nimmt die gläubige Muslimin Mona die Katholikin Julia spontan als Hausangestellte bei sich auf. Nun weiß weder Julia, dass ihr Mann nicht mehr lebt, noch weiß Akram, der eigentliche Täter, wer Julia wirklich ist. Die beiden Frauen freunden sich an und unterstützen sich gegenseitig, aber wie lange kann Mona diese Gebäude aus Lügen und Geheimnissen aufrecht erhalten?
Schön eingefangen, in langen Einstellungen und vielen Nahaufnahmen, ist die stimmige Chemie zwischen den Darstellerinnen, und beide verleihen ihren Charakteren die nötige Tiefe. Dabei sind sie zwar Öffentlichkeit gewohnt, aber Laien beim Film: Eiman Yousif (Mona) ist real auch sudanesische Sängerin, und Siran Riak (Julia) stand als Miss Südsudan bereits im Rampenlicht.
„Ehe-Zwist als Prolog zur Teilung der Nation: Bewunderungswürdig elegant zeigt Regisseur Mohamed Kordofani, wie Rassismus die Zwei-Klassen-Gesellschaft des Sudans prägt – das führte 2011 zur Spaltung. Der wohl erste sudanesische Spielfilm in deutschen Kinos ist ein kleines Meisterwerk.“ Anne-Katrin Müller | kunst+film
Credits:
SD/SE/DE/SA/FR/EG 2023, 120 Min., arab. OmU,
Regie: Mohamed Kordofani
Kamera: Pierre de Villiers
mit: Eiman Yousif, Siran Riak, Nazar Gomaa, Ger Duany
Trailer:
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