Ein Film von Willy Hans.
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Eigentlich hätte er Sportunterricht, aber Simon dreht kurz vor der Schule um. Er trifft einen Nachbarn und fährt mit zu dessen Clique an den Fluss. Es ist heiß, und Gespräche und Aktivität laufen eher träge ab, ein bisschen Unsinn reden, schwimmen, spielen, necken, ärgern, essen, aber auch: den „Neuen“, Simon, abchecken. Dann weckt die plötzlich auftauchende Marie Simons Interesse. Zusammen ziehen sie los, holen Pommes und lassen sich durch den Wald treiben. Sie vergessen die Zeit und tauchen immer tiefer in die verwunschene sommerliche Flusslandschaft ein.
„‚Die Hölle, das sind die anderen‘ – dieser Schlüsselsatz aus Jean Paul Sartres Einakter Geschlossene Gesellschaft bringt für mich den Zustand, in dem sich die Figuren in meinem Spielfilm-Debüt Der Fleck befinden, auf den Punkt. Sie suchen Bestätigung im gegenseitigen Blick, schauen selbst gnadenlos auf das Gegenüber und werden so einander unfreiwillig zu Folterknechten. Und obwohl es keine offensichtlich bösen Absichten oder offensive Feindseligkeiten unter den Jugendlichen gibt, transportiert sich deutlich ein allumfassendes Unbehagen. Hier wird im Kleinen erprobt, was auch unter Erwachsenen geschieht. Alle loten unbewusst und lauernd ihre Stellung aus, versuchen herauszufinden, wer wie zueinander steht, wo sich Allianzen bilden lassen, und wo Rivalitäten. Das zu beobachten, dieses hilflose Verbiegen, Maßregeln und Beäugen ist zum Heulen und zum Lachen gleichzeitig – allein weil es mit ein wenig Abstand betrachtet so absurd erscheint. Dass es eine irdische Hölle gibt, ist in in der Welt des Atheisten Sartre sicher. Aber gibt es auch so etwas wie einen Himmel? Und was wäre das? Es wäre ein Blick, der uns nicht festlegt oder verurteilt, der nicht reduziert auf das, was wir wurden, sondern sich öffnet für das was wir werden könnten. Einen kleinen Einblick in diese unbekannte Welt möchte ich meine Figuren SIMON und MARIE in Der Fleck kurz erhaschen lassen. So beginnt sich jenseits all der Apathie und des passiv-aggressivem Gelabers, im Laufe der fortschreitenden Erzählung etwas Hoffnungsvolles und Lebensbejahendes abzuzeichnen.“ Willi Hans





Credits:
DE/CH 2024, 94 Min., dt. OmeU
Regie & Schnitt: Willy Hans
Kamera: Paul Spengemann
mit: Leo Konrad Kuhn, Alva Schäfer, Shadi Eck, Felix Maria Zeppenfeld, Darja Mahotkin, Marlene Becker u. a.
Trailer:
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