Der Dokumentarfilm WARANDJUSTICE erzählt die 25-jährige Geschichte des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in seiner Mission die schwersten Verbrechen an der Menschheit zu beenden. Doch können Kriegsverbrechen im Krieg überhaupt verhindert werden, oder hat Ben Ferencz, ehemaliger Ankläger der Nürnberger Prozesse recht, wenn er sagt, dass das größte Verbrechen der Krieg selbst ist. Im Mittelpunkt des Films stehen Benjamin Ferencz, der Argentinier Luis Moreno-Ocampo, der 2003 zum ersten Chefankläger ernannt wurde und Karim Khan, der aktuelle Chefankläger des ICC. Die Regisseure Marcus Vetter und Michele Gentile folgen Luis Moreno Ocampo um die Welt, während er die Unterstützung der Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie gewinnt und gemeinsam mit Ferencz und Khan gegen Kriege im Kongo, in Libyen, Palästina und der Ukraine kämpft. Im Laufe des Films bekommt ein komplexes juristisches Verfahren ein Gesicht und der Zuschauer versteht, warum Angriffskriege, die Mutter aller Verbrechen, kaum vor Gericht gebracht werden können, wenn die größten Weltmächte – China, Russland, Indien und die Vereinigten Staaten – immer noch nicht bereit sind, den ICC als globalen Gerichtshof anzuerkennen?
Credits:
DE 2023 96 Min., engl. OmU Regie +Schnitt: Marcus Vetter und Michele Gentile Kamera: Christian Haardt, Marcus Vetter, Michele Gentile
In Form einer Reise im Osten Armeniens folgt Daniel Kötters kontemplative dokumentarische Arbeit menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren vom Sewan See bis zur seit dem Karabach-Krieg 2020 aserbaidschanisch besetzten Sotk-Goldmine. Landshaft entwirft die Psychogeographie einer geopolitisch aufgeladenen Gegend und ihrer Bewohner zwischen Extraktivismus, Krieg und Vertreibung.
Während der Berlinale verlieh der Verband der deutschen Filmkritik LANDSHAFT jüngst den Preis der deutschen Filmkritik 2023 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. Die Jurybegründung: „Wie sich ein Krieg in die Landschaft zurückzieht und sich dort als stumme geopolitische Formation abbildet, während die Menschen ihrem Leben weiter nachgehen – davon erzählt in eindrücklichen, aber immer auch respektvoll Distanz wahrenden Bildern unser Gewinnerfilm. Hier ist nichts embedded, hier gibt es keine großen Ereignisse und höchstens einen Aufruhr unter den Schafen. Auf trügerische Weise scheint sich alles dem Zyklus der Natur unterzuordnen, während der Konflikt jederzeit wieder ausbrechen kann – so geschehen zuletzt im Spätsommer 2023. Für seine gleichermaßen subtile wie behutsame Annäherung an die Menschen und Tiere, die im von Bergen eingehegten armenisch-aserbaidschanischen Grenzgebiet leben, geht der Preis für den Besten Dokumentarfilm an Daniel Kötter für seinen Film LANDSHAFT.“
Credits:
DE 2023 96 Min., armenisch mit deutschen und englischen Untertiteln, Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Daniel Kötter
Raffiniert gebaut und mit grandiosen Dialogen gelingt Todd Haynes ein außergewöhnliches Liebesdrama.Vor 20 Jahren hielt die Liebesaffäre von Gracie Atherton-Yu (Julianne Moore) und ihrem 23 Jahre jüngeren Mann Joe (Charles Melton) die ganze Nation in Atem. Heute sind die zwei Schauspieler·innen noch immer verheiratet, und ihre Zwillinge sind dabei, die High School abzuschließen. Als Hollywood ihr Leben verfilmen will, reist Schauspielerin Elizabeth Berry (Natalie Portman) an, um für ihre Rolle als Gracie zu recherchieren. Doch schon bald gerät die Familienidylle aus den Fugen: Joe hat den Skandal der Klatschpresse nie wirklich verarbeitet – und je länger Elizabeth und Gracie sich gegenseitig studieren, desto mehr beginnen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Frauen zu verschwimmen.
Credits:
US 2023, 113 Min., engl. OmU Regie: Todd Haynes Kamera: Christopher Blauvelt Schnitt: Affonso Gonçalves mit Natalie Portman, Julianne Moore, Charles Melton, Piper Curda, Elizabeth Yu, Gabriel Chung
Nadine (Aenne Schwarz) weiß was los ist: Kollegen haben sie gerufen, da ihr Mann Paul (Carlo Ljubek) einmal mehr eine Panikattacke bekommen hat und sich in der Fabrik verschanzt hat. Trotz der Warnungen der Kollegen geht Nadine zu ihm – und steht vor einem Rind! Liebevoll umarmt sie es und hat kurz darauf ein Kind im Arm. Beide Variationen von Paul, bzw. Versionen von Paul, so wie Nadine sie wahrnimmt.
Doch inzwischen sieht sie Paul meist einfach „nur“ als Paul, ein Mann um die 30, so wie Nadine. Nach den ominösen sieben Jahren Beziehung hat sich bei dem Paar längst Routine eingestellt, zwei Kinder sind da, Leben und Arbeit gehen ihren allzu gewohnten Gang. Dazu kommt, dass es in der Fabrik Probleme gibt, die Arbeitsplätze unsicher sind, Gehaltskürzungen nicht mehr reichen, Entlassungen drohen. Mit zunehmender Verzweiflung, vor allem aber Traurigkeit, versucht Nadine das Gefühl wiederaufleben zu lassen, wegen dem sie sich einst in Paul verliebte.
Nicht nur als Rind und Kind, auch als ältere Frau sieht man Paul bisweilen, aber nicht zu oft. Es genügt, dass Michael Fetter Nathansky diese Idee zu Beginn andeutet, um zu verstehen worum es geht: Um den subjektiven Blick auf andere Menschen, der oft eine andere Dimension offenbart, als sie ein Unbeteiligter, emotional nicht involvierter haben würde. Man kennt dieses Konzept etwa aus dem Film „Schwer verliebt“ von den Farrelly-Brüdern, in denen ein Mann nur die innere Schönheit von Frauen wahrnahm, während sie Äußerlich nicht den konventionellen Schönheitsidealen entsprachen. Auch Birgit Möller spielte letztes Jahr in „Franky Five Star“ mit der Darstellung unterschiedlicher Persönlichkeiten, die unterschiedliche Aspekte ihrer Hauptfigur repräsentierten.
So ein extremes Konzept funktioniert dann am besten, wenn es nicht Selbstzweck ist, sondern nur Mittel, um einen Einblick in die Emotionen der Figuren zu bekommen. Und das ist bei Michael Fetter Nathanskys „Alle die du bist“ der Fall, erst der zweite Film, den der 31jährige Regisseur gedreht hat. Und wie schon in seinem Debüt „Sag du es mir“, in dem er eine Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählte, spielt Fetter Nathansky auch hier mit Erzählformen, die aber stets im Dienst der Figuren stehen.
Immer wieder schneidet er zwischen der Gegenwart, in der die Beziehung zwischen Nadine und Paul an ihr Ende gekommen zu sein scheint und der Vergangenheit, als das Paar sich kennenlernte, hin und her, markiert durch einen leichten Wechsel des Bildformates. Der Beginn und das mögliche Ende der Beziehung stehen also nebeneinander, der sich verändernde Blick, mit dem Nadine Paul betrachtet, wird so unmittelbar deutlich. Und ganz nebenbei wird in „Alle die du bist“ auch noch die Welt der Arbeiterklasse sichtbar, wird eine Welt jenseits der bürgerlichen Existenz sichtbar. Auch das ein Grund, warum Michael Fetter Nathansky zu den interessantesten jungen deutschen Regisseuren zählt, die sich trauen, inhaltlich und stilistisch neue, ungewöhnliche Wege zu gehen.
Michael Meyns | programmkino.de
Credits:
DE/ES 2024, 108 Min., Deutsch mit englischen UT Regie: Michael Fetter Nathansky Kamera: Jan Mayntz Schnitt: Andrea Mertens mit Aenne Schwarz, Carlo Ljubek, Youness Aabbaz, Sara Fazilat, Naila Schuberth
Der aktuelle Film von Kelly Reichardt kommt nun endlich ins fsk!
„Filme über Künstler*innen befassen sich nur selten mit dem, was diese in ihrem Alltag tun – oder prokrastinierend nicht tun. Gerade deshalb ist Kelly Reichardts SHOWINGUP eine solche Offenbarung – und als Wende im Schaffen dieser Autorin und Regisseurin ein ausgesprochenes Vergnügen. Ein Hauch von Humor findet sich oft in Reichardts Filmen, aber dieser hier ist durch und durch eine Komödie – wenn auch charakteristischerweise eine philosophische, entspannte, melancholische. In Portland, Oregon – einer Bastion der US-Gegenkultur –, bereitet die Bildhauerin Lizzy ihre Soloausstellung vor. Dabei lässt sie sich von den Widrigkeiten des Lebens ablenken: von ihrem psychisch kranken Bruder, ihrem schrulligen Vater, einer egoistisch-nachlässigen Vermieterin und Künstlerkollegin sowie einer verletzten Taube. In der Rolle der wortkargen Lizzy zeigt Reichardts Stammschauspielerin Michelle Williams eine ganz neue komische Seite ihres Talents.“ (Jonathan Romney)
In ihrer bereits vierten Zusammenarbeit gelingt Reichardt und ihrer wunderbaren Hauptdarstellerin Michelle Williams das bemerkenswert detaillierte Porträt einer Künstlerin im künstlerverliebten Portland. Mit bezaubernder Leichtigkeit erleben wir die Bildhauerin Lizzy in den letzten Wochen vor ihrer großen Galerieausstellung, der noch jede Menge Feinschliff fehlt. Das Chaos des Alltags, die Anforderungen des Brotjobs und die Nöte des Umfelds machen es nicht gerade leichter … Es ist vor allem der leise Humor, abseits gängiger Künstler:innen-Klischees oder satirischer Überzeichnung, der SHOWINGUP zum so amüsanten wie großen Kino macht. (Nada Torucar)
Credits:
US 2022 | 108 Min., engl. OV Regie & Schnitt: Kelly Reichardt Kamera: Christopher Blauvelt mit: Michelle Williams, Hong Chau, Judd Hirsch, André Benjamin, Heather Lawless, Amanda Plummer
Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Bis heute ist unklar, wie sie identifiziert und zurückgeführt werden können. „Das leere Grab“ folgt zwei Familien auf ihrer mühsamen Suche nach ihren Vorfahren: Im Süden Tansanias begibt sich der junge Anwalt John Mbano mit seiner Frau Cesilia auf die Spuren seines Urgroßvaters, der vor über 100 Jahren von der deutschen Kolonialarmee hingerichtet wurde. Der Schädel seines Ahnen wurde damals zu rassistischen „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht; die Familie wird bis heute von diesem Schmerz heimgesucht. Ähnlich geht es Felix und Ernest Kaaya: Im Norden Tansanias kämpfen sie um die Rückführung der Gebeine ihres Vorfahren und begeben sich dafür in die Metropole Dar es Salaam. Beide Familien ringen mit dem Dickicht deutscher und tansanischer Bürokratie, erhalten aber auch Unterstützung von Aktivisten wie Mnyaka Sururu Mboro und Konradin Kunze, die in Deutschland Sichtbarkeit für das Thema schaffen. Mit deren Hilfe werden die Mbanos schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen, und dann kommt sogar Bundespräsident Steinmeier in ihre Heimatstadt, um sich für das zugefügte Leid zu entschuldigen. Das Grab jedoch ist immer noch leer.
In ihrem Film erzählt das deutsch-tansanische Regieduo Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay von den Spuren und Traumata, die die einstige deutsche Kolonialherrschaft in tansanischen Familien und Communities bis heute hinterlassen hat – und von der Stärke und Selbstermächtigung der Hinterbliebenen, die sich hartnäckig für eine vollständige Aufklärung einsetzen. „Das leere Grab“ wirft Licht auf ein (auch filmisch) bisher kaum beleuchtetes Kapitel deutscher Geschichte und liefert damit einen wichtigen Beitrag zu der längst überfälligen Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen.
Credits:
DE/TZ 2023, 97 Min., Suaheli, Deutsch und Englisch OmU Regie: Agnes Lisa Wegner, Cece Mlay Kamera: Marcus Winterbauer Schnitt: Donni Schoenemond
Hund lebt in Manhattan. Eines Tages beschließt er, um seiner Einsamkeit zu entfliehen, einen Roboter zu bestellen. Die beiden werden zu den besten Freunden der Welt! Unzertrennlich genießen sie die Freuden von New York und beschließen, an einem schönen Sommertag an den Strand zu gehen. Doch nach der Freude am Baden ist Robot völlig verrostet und gelähmt! Was soll das? Robot hat doch bisher immer funktioniert! Hund beschließt sich neue Freunde zu suchen, doch schließlich erkennt er, was wahre Liebe ist… Eine berührende Geschichte über Freundschaft und Loyalität, die (fast) ganz ohne Worte auskommt. Nach der Graphic Novel „Robo und Hund“ von Sara Varon.
Credits:
ES/FR 2023 | 102 Min., ohne Dialog Regie: Pablo Berger Schnitt: Fernando Franco
Geboren 1931, überlebte Andujar die Judenverfolgung durch ihre Flucht in die Schweiz. In den 1950er-Jahren wurde Südamerika zu ihrer Heimat. Dort lernte sie schließlich das Yanomami-Volk im brasilianischen Amazonas kennen – und begleitete es ab den 70er-Jahren auch fotografisch. Immer mehr entwickelte sich Andujar zu einer Natur- und nicht zuletzt politischen Fotografin, die den Lebensalltag des indigenen Stammes festhielt. Die Porträtierte erweist sich in dieser Dokumentation und eingehenden Betrachtung ihres Lebens als auskunftsfreudige, ungemein sympathische und zugängliche Person. Andujar ist heute 92 Jahre alt und gewährt Regisseurin Specogna offen und frei heraus Einblicke in all ihre Lebensstationen. Dazu zählen die prägenden Kindheitserinnerungen. Die Positiven, wie die Zeit in Transsilvanien als junges Mädchen, ebenso wie die Negativen. Darunter die vom Nationalsozialismus überschatteten, traumatischen Vorkommnisse (der Vater und viele Verwandte väterlicherseits kamen im KZ Dachau um). Was folgten, waren Zeiten häufiger Wohnortwechsel und des unsteten Lebens. Auf einen kurzen Aufenthalt in der Schweiz folgte die Flucht zum Onkel in die USA und anschließend die Weiterreise nach Brasilien. Andujar beeindruckt bei ihren Erzählungen nicht nur mit ihrem beachtlichen Erinnerungsvermögen – auch ihre klugen Ergänzungen und von intelligentem Witz durchzogenen Bemerkungen sind ein Gewinn für den Film. Ein ums andere Mal bezieht sich gar die Regisseurin unmittelbar mit ins Geschehen ein, indem sie ihr eine Frage gestellt. „Die Vision der Claudia Andujar“ zeigt an sinnhaften, gut gewählten Stellen viele der fotografischen Arbeiten Andujars. Im Zentrum stehen die Bilder der Yanomami und des Regenwaldgebietes. Seit jeher habe sie der Blick und der Ausdruck in den Gesichtern der Menschen interessiert, sagt sie. Und genau das sieht man ihren mal poetischen, mal sachlichen, aber immer authentischen Fotografien an. Zu ihnen gehören die Bilder eines sich immer weiter reduzierenden Lebensraums und toxischer äußerer Einflüsse. So hielt Andujar in den frühen 70er-Jahren unter anderem den Bau der von der damaligen Militärregierung in Auftrag gegebenen, großen Bundesstraße fest. Sie führte direkt durch das Yanomami-Gebiet und beeinträchtigte das Leben der Ureinwohner massiv. Im zweiten Drittel entscheidet sich Specogna für einen klugen Schachzug. Unvermittelt richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf eine junge Yanomami-Generation, weg von Andujar und der Vergangenheit. Diese jungen, kämpferischen Indigenen führen ihren ganz eigenen Kampf um den Erhalt ihrer Heimat. Und sie führen ihn mit modernen Mitteln (mit hochwertigen Kameras), neuen Medien und in der Online-Welt. Specogna beobachtet sie dabei, wie sie die Ausbeutung und Zerstörung der Natur mit ihren Smartphones und Handycams für ihren eigenen Film festhalten. Und damit gleichzeitig auf die Folgen von Abholzung und die Vergiftung der Flüsse mit Quecksilber durch Goldgräber verweisen.
Björn Schneider | programmkino.de
Credits:
DE/CH 2024, 88 Min., portugiesisch, französische OmU Regie: Heidi Specogna Kamera: Johann Feindt Schnitt: Kaya Inan
Trailer:
Die Vision der Claudia Andujar [Offizieller Trailer DEUTSCHHD] – Ab 9. Mai im Kino
Alle reden vom Klimawandel. Und dass sich etwas ändern muss. Im Ruhrgebiet geht das Zeitalter der Kohle zu Ende. Schon lange und langsam, als letzte Zeche schließt die Zeche Prosper/Haniel in Bottrop.
Die Geschichte des Ruhrgebiets ist seit 150 Jahren eine Migrationsgeschichte, in deren Kern immer die Frage stand, wie können wir zusammenarbeiten und leben. Die alltägliche Beantwortung dieser Frage stiftete den Menschen damals ihre Identität. Heute fehlt der gemeinsame Arbeitgeber.
Sind die Bewohner*innen des Ruhrgebiets auf der Suche nach einer neuen Identität? Helfen die Industriedenkmäler und Museumsstücke, die auf den ehemaligen Abraumhalten ausgestellt werden? Die weithin leuchtenden Kulturfestivals?
Während man in den 60er Jahren in den Zechen-Siedlungen noch stolz gesagt hat: Wir helfen uns selbst und haben durch Vereine und Brauchtum die Möglichkeit gemeinsam zu gestalten, wartet man heute auf die Politik, oder wendet sich enttäuscht ab, weil zu wenig geschieht.
Die Filmschaffenden Christoph Hübner und Gabriele Voss haben über 40 Jahre die Veränderungen im Ruhrgebiet beobachtet und diejenigen begleitet, deren Leben und Arbeit davon geprägt war. Ein Spagat zwischen allgemeiner Entwicklung und Einzelschicksalen von Menschen. Dabei wird deutlich: Strukturwandel bedeutet nicht nur, dass Zechen schließen und Landschaften rekultiviert werden müssen. Auch der soziale Zusammenhalt der Menschen muss sich neu definieren. Ein Filmprojekt, das aus der Zeit fällt – und doch von ihr erzählt. Ein Film, in dem das Ende noch nicht zu Ende ist und die Zukunft schon begonnen hat.
Credits:
DE 2023, 155 Min., Deutsch Regie: Christoph Hübner und Gabriele Voss Kamera: Christoph Hübner Schnitt: Gabriele Voss
„Auf trockenen Gräsern – About Dry Grasses“ nimmt uns mit in ein verschneites, kleines anatolisches Dorf. Der Kunstlehrer Samet kehrt wieder heim. Er fühlt sich allen Bewohnern überlegen. Vor allem seinen Schülerinnen und Schülern. Er spielt mit den Grenzen seiner Autorität, gibt sich liberal und dann wieder distanziert. Dieses Spiel kippt, als er von zwei Schülerinnen beschuldigt wird, sich unangemessen verhalten zu haben. Was dann beginnt, ist nicht nur eine Jagd nach der Wahrheit, sondern eine hochintelligente Suche nach dem Sinn und Wert der Wahrheit an sich. Selbst die Künstlichkeit des Filmemachens selbst wird zum Thema in dieser dichten Folge von Dialogduellen, die sich mit nihilistischen, progressiven, atheistischen und psychologischen Ideen über die Deutungshoheit von Samets angeblichen Taten streiten.
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktionale Cookies
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.