Achtung Berlin 2025

Das Filmfestival Achtung Berlin!, bei dem wir mitt­ler­wei­le zum sieb­ten Mal Spielort sind, prä­sen­tiert zwar Produktionen aus Berlin und Brandenburg, ist aber nicht an den Ort gebunden.

Nach allen Filmvorstellungen folgt ein Q&A mit dem Filmteam.
Das Programm im fsk:

Sonntag, 6.4.

13:30 Bürglkopf, Lisa Polster, Dokfilm, 78 Min. (Berlin Spotlights)
[Tickets]

Screenshot

Auf dem Tiroler Bürglkopf, in 1.300 Metern Höhe, befin­det sich das gleich­na­mi­ge Rückkehrzentrum, weit abge­le­gen von Zivilisation und Stadt. Menschen im Asylverfahren wer­den dort unter­ge­bracht und sol­len mit Rückkehrberatung, vor allem aber unter dem Druck der Isolation, zur Ausreise aus Österreich bewegt wer­den. Während Urlauber:innen mit hoch­mo­der­nen Gondeln auf die Gipfel beför­dert wer­den, müs­sen die Bewohner des Bürglkopfs drei Stunden Fußweg auf sich neh­men, um vom Lager ins Tal zu gelan­gen. Die Alpenlandschaft wird zum Schauplatz eines Aufeinandertreffens von Geflüchteten, Dorfbewohner:innen und Tourist:innen.

Deutschland, Österreich | 2025 | 78 Min.
Sprache [deutsch], [eng­lisch], [ara­bisch], [dali], [soma­li] UT [deutsch], [eng­lisch]
Berlin-Premiere
Regie, Buch Lisa Polster Kamera Jasmin Schwendinger Schnitt Maira Vazquez Leven

16:00 Wolken über Lützerath, Lukas Reiter, 110 Min., (Wettbewerb Dokumentarfilm)
[Tickets]

In Lützerath ver­läuft für Blinker, Ronni und die Bundestagsabgeordnete Kathrin Henneberger die 1,5 Grad-Grenze. Auf unter­schied­li­che Art kämp­fen sie für den Erhalt des Dorfes im rhei­ni­schen Braunkohlerevier. Während Blinker auf Barrikaden setzt und Ronni sich auf die Medienstrategie der Besetzung kon­zen­triert, ver­sucht die ört­li­che Grünen-Abgeordnete den Protest zu unter­stüt­zen und muss eine schwe­re Niederlage ein­ste­cken, als die Ampelkoalition dem Kohlekompromiss mit RWE zustim­men – der zwar den Ausstieg bis 2030 fest­hält, aber Lützerath dem Konzern opfert. Nach der Räumung blei­ben Bilder der Zerstörung, Erinnerungen und erst lang­sam hei­len­de Wunden.

Deutschland | 2025 | 110 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Lukas Reiter Buch Christoph Hans, Lukas Reiter Recherche Louise Wassermé Kamera Lukas Reiter Schnitt Christoph Hans

18:30 Barbara Morgenstern und die Liebe zur Sache, Sabine Herpich, 109 Min. (Wettbewerb Dokumentarfilm)
[Tickets]


Barbara Morgenstern, Pionierin des lyri­schen Elektro-Pop, arbei­tet an einem neu­en Album. In ihrer Wohnung ent­ste­hen ers­te Texte und Harmonien. Bei den Proben mit ihrer Band feilt sie an Arrangements. Dann sehen wir Aufnahmen der legen­dä­ren Berliner Hansa-Studios, Pressefotos, die Gestaltung des Plattencovers, ein ers­tes Musikvideo, die Tourplanung. Im Hintergrund gibt es Fragen: Wie expe­ri­men­tell darf das Album wer­den, wie poli­tisch soll es sein, in wel­chem Format kann es live prä­sen­tiert wer­den? Am Ende steht Morgenstern auf der Bühne, um das ers­te Mal für ihre Fans die Lieder von ihrem neu­en Album„In ande­rem Licht“ zu spielen.

Deutschland | 2024 | 109 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Sabine Herpich mit Barbara Morgenstern Kamera, Schnitt Sabine Herpich

20:45 Die Farbe der Luft Oliver Moser, Spielfilm, 88 Min.
[Tickets]

An einem Sommertag tref­fen sich die Geschwister Freddy, Luise und Theo, um das Haus ihrer Kindheit aus­zu­räu­men und zu ver­kau­fen. Doch hin­ter ihrer fröh­li­chen Fassade liegt unaus­ge­spro­che­nes Misstrauen. Da stößt Luise auf ein Foto ihrer gro­ßen Liebe Sergei, der vor vie­len Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam. Weil sie sich nicht erin­nern kann, das Bild je auf­ge­nom­men zu haben, ver­sucht sie manisch des­sen Herkunft nach­zu­voll­zie­hen. Schicht um Schicht ent­hüllt sich dabei eine Familiengeschichte über Privilegien und Schuld – und die Geschwister nähern sich end­lich einem Schatten, den sie lan­ge nicht los­ge­wor­den sind.

Deutschland | 2024 | 88 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Oliver Moser Schauspiel Paul Boche, Bea Brocks, Odine Johne, Hannah Schutsch Buch Linda König, Oliver Moser Kamera Malte Siepen Schnitt Isabella Kohl, Oliver Moser


Montag 7.4.

18:30 Spielerinnen, Aysun Bademsoy, 86 Min. (Wettbewerb Dokumentarfilm)
[Tickets]

Eine fil­mi­sche Langzeitbeobachtung tür­ki­scher Fußballspielerinnen in Berlin-Kreuzberg: 30 Jahre nach MÄDCHEN AM BALL nimmt die Regisseurin die nächs­te Generation in den Blick. In Deutschland gebo­ren und auf­ge­wach­sen, fra­gen auch sie sich, ob sie hier wirk­lich ange­nom­men wer­den. Auch ihr Leben scheint von einem kul­tu­rel­len Riss bestimmt. Während wir einer­seits die Welt der Töchter heu­te erle­ben – zwi­schen Instagram, Selbstfindung und fami­liä­rer Verantwortung – zeigt das viel­schich­ti­ge Portrait in Rückbezügen auf die 1990er Jahre auch, wie die älte­re Generation in Erinnerungen an eine Jugend schwelgt, in der das Fußballspiel ihnen Raum für Emanzipation bot.

Deutschland | 2024 | 86 Min.
Sprache [deutsch] [tür­kisch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Aysun Bademsoy mit Arzu Çalkılıç, Türkan Çelik, Nalan Keleş, Nazan Yavaş, Selina Çelik, Duygu Yavaş, Defne Yavaş u.v.a. Kamera Isabelle Casez, Ines Thomsen Schnitt Maja Tennstedt

20:45 Im Haus mei­ner Eltern, Tim Ellrich, 96 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Holles Bruder Sven lebt seit Jahrzehnten in stil­ler Isolation im Elternhaus. Was in ihm vor­geht, bleibt für alle ein Rätsel. Holle hat den Rückzug ihres Bruders nie ganz hin­ge­nom­men, den­noch kon­zen­triert sie sich auf ihre neue Berufung als Geistesheilerin. Doch als ihre Mutter ins Krankenhaus ein­ge­lie­fert wird, wird Holle zuneh­mend mit dem sich ver­schlech­tern­den Zustand ihres Bruders kon­fron­tiert und möch­te ihm hel­fen. Während sich ihre ande­ren Geschwister abwen­den, spürt Holle ein noch viel grö­ße­res Problem auf sich zukommen.

Deutschland | 2025 | 96 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Deutschland-Premiere

Regie, Buch Tim Ellrich Schauspiel Jenny Schily, Ursula Werner, Manfred Zapatka, Jens Brock, Johannes Zeiler, Kirsten Block, Peter Scheider Kamera Konstantin Pape Schnitt Tobias Wilhelmer


Dienstag, 8.4.

18:30 Nulpen, Sorina Gajewski, 75 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Ramona und Nico sind Freundinnen, sie haben gera­de die Schule abge­schlos­sen. Doch anstatt sich Gedanken um ihre Zukunft zu machen, las­sen sie sich lie­ber vom auf­ge­heiz­ten Berliner Sommer trei­ben. Sie hän­gen rum und schie­ßen mit einer Zwille, ein Fenster geht zu Bruch. Als sie den gelieb­ten Vogel des Nachbarn unfrei­wil­lig frei­las­sen, müs­sen sie raus – in eine poli­tisch auf­ge­la­de­ne Welt, auf die sie eigent­lich gar kei­ne Lust haben. Ein Roadtrip zu Fuß durch Berlin beginnt – auf der ziel­lo­sen und halb­her­zi­gen Suche nach dem ent­flo­ge­nen Federvieh und dem klei­nen Bruder, rin­gen die Beiden um ihre Freundschaft, den Glauben an sich selbst und stol­pern uner­war­tet in ande­re hoff­nung geben­de Lebensgeschichten.

Deutschland | 2024 | 75 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie, Buch Sorina Gajewski Schauspiel Bella Lochmann, Pola Geiger, Rio Kirchner Kamera Hannes Schulze Schnitt Raffaello Lupperger

20:45 Rote Sterne überm Feld, Laura Laabs, 133 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Mitten in der ost­deut­schen Provinz wird ein wohl kon­ser­vier­tes Skelett aus dem Moor gezo­gen. Das Dorf fängt an zu spe­ku­lie­ren: Wer könn­te das gewe­sen sein? Ein deser­tier­ter Wehrmachtssoldat? Ein ver­zwei­fel­ter LPGler? Der omi­nö­se 3. Mann vom BND? Wann ist der Mensch ver­sun­ken – und war­um? Die Fälle unge­klär­ten Verschwindens der letz­ten 100 Jahre wer­den auf­ge­rollt und hei­zen die Gerüchteküche an. Tine, die wegen ihres Engagements in einer poli­ti­schen Gruppe gera­de eigent­lich ganz ande­re Sorgen hat, stellt eige­ne Nachforschungen an – bis alle Fäden auf wun­der­sa­me Weise beim Haus ihres Vaters zusammenlaufen.

Deutschland | 2025 | 133 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie, Buch Laura Laabs Schauspiel Hannah Ehrlichmann, Hermann Beyer, Jule Böwe, Andreas Döhler, Camill Jammal, Jenny Schily, Uwe Preuss, Rainer Reiners, Matthi Faust Kamera Carlos Vasquez Schnitt Emma Gräf


Mittwoch, 9.4.

18:30 All We Ever Wanted,  Frédéric Jaeger, 80 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Aus dem sor­gen­frei­en Lifestyle-Urlaub, den Désirée mit ihrem Lover Elias und ihrem bes­ten Freund Sal geplant hat­te, wird ein Selbstfindungstrip in der Wüste. Désirées Mutter dreht ihr den Geldhahn zu und lässt sie aus dem Ferienhaus mit Pool wer­fen. In der kar­gen Landschaft Fuerteventuras bewe­gen sich die drei Freunde wie auf einem lee­ren Feld der Sinnsuche. Sie begeh­ren ein­an­der, for­dern sich her­aus, schlüp­fen in neue Rollen. Es ent­spinnt sich ein Spiel, über dem das alles bestim­men­de Dreieck aus Class, Race und Gender schwebt.

Deutschland | 2024 | 80 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Frédéric Jaeger Buch Frédéric Jaeger, Naomi Bechert Schauspiel Charity Collin, Mehmet Sözer, Michael Ifeandu, Tommaso Marinaro Kamera Maximilian Andereya Schnitt Maja Tennstedt

20:45 Ungeduld des Herzens Lauro Cress, 104 Min., (Wettbewerb Spielfilm)
[Tickets]

Issac, Bundeswehrsoldat, genießt den Ausgang auf der Bowlingbahn. Ein betrun­ke­ner Versuch, bei Ilona zu lan­den, endet in einer fol­gen­rei­chen Episode: Als er ihre Schwester Edith zum Bowlen auf­for­dert, sackt die­se zu Boden und er stellt fest, dass Edith gelähmt ist. Es folgt ein Handgemenge mit ande­ren Gästen. Beschämt beschließt Isaac, am nächs­ten Tag das Bild, das die bei­den Schwestern von ihm gewon­nen haben, zu kor­ri­gie­ren. Zwischen ihm und Edith ent­wi­ckelt sich eine uner­war­te­te Freundschaft. Als Edith sich in ihn ver­liebt und Issac, im Glauben, sie hei­len zu kön­nen, immer ver­zwei­fel­ter nach Sinn und Anerkennung sucht, nimmt das Unglück sei­nen Lauf.

Deutschland | 2025 | 104 Min.
Sprache [deutsch] UT [eng­lisch]
Berlin-Premiere

Regie Lauro Cress Buch Lauro Cress, Florian Plumeyer Schauspiel Giulio Brizzi, Ladina von Frisching, Thomas Loibl, Livia Matthes, Jan Fassbender, Sira Faal, Ludwig Blochberger Kamera Jan David Gunther Schnitt Ilya Gavrilenkov