Ein Film von Willy Hans. Ab 10.7. im fsk.
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Willy Hans‘ DER FLECK ist ein faszinierender, origineller und erstaunlich selbstbewusster Debütfilm, der sich traut, fast ohne Handlung auszukommen und mit traumwandlerischer Sicherheit die verschiedenen Schattierungen eines Sommertages einfängt: träge, verspielt, versunken, gelangweilt, verliebt, genervt und amüsiert, und einmal weht auch so etwas wie eine düstere Vorahnung durch den Film. Wovor? Das muss jede und jeder selbst entscheiden.
Simon macht blau. Ein kurzer Blick in die Schulturnhalle, wo die Mitschüler*innen mit quietschenden Schuhen von links nach rechts sprinten, und der schlaksige Teenager dreht sich auf dem Absatz um und schlendert in den Tag. Unterwegs trifft er einen Freund, der zum Fluss will, und fährt mit. Am Fluss sitzen sie dann – die, die gerade noch zur Schule gehen, und welche, die schon raus sind. Einer erzählt eine Geschichte, die langweilig beginnt und im Nichts endet. Die Sonne blinzelt durch die Blätter. Einige spielen Ball. Einige baden. Einer holt Sandwiches von der Tankstelle, aber für Simon ist keines dabei. Er geht dann später mit einem Mädchen zur Tanke und kauft Pommes. Dann gehen sie wieder zurück.
Willy Hans erzählt in DER FLECK von der Banalität dieses Tages, an dem die Zeit still zu stehen scheint, und zugleich von dessen Erhabenheit. Die fantastische Kamera von Paul Spengemann gleitet durchs Grün und zeigt den Fluss als Idyll, als Dschungel und als Abhängeort. Müll im Gras erinnert an andere Tage, andere Jugendliche. Das junge, noch unbekannte Ensemble spielt mit trockenem Understatement, und immer wieder stellen sich auch Momente absurder Komik ein, denn das ostentative, sonnengedimmte Desinteresse der Jugendlichen ist ebenso lustig wie kostbar. Toni Ohms | indiekino





Credits:
DE/CH 2024, 94 Min., dt. OmeU
Regie & Schnitt: Willy Hans
Kamera: Paul Spengemann
mit: Leo Konrad Kuhn, Alva Schäfer, Shadi Eck, Felix Maria Zeppenfeld, Darja Mahotkin, Marlene Becker u. a.
Trailer:
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