Ein Film von Kirill Serebrennikov. Ab 20.11. im fsk.
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Der Film wird kontrovers gesehen – manche finden sogar, dass man zum Schluss, wenn der Mann alt und krank ist, Mitleid mit dem „Todesengel von Auschwitz” bekommt. Mir ging es nicht so, denn August Diehl verkörpert Mengele von Anfang bis Ende als inhuman, arrogant und selbstmitleidig. Serebrennikov verfilmt Mengeles Zeit in Lateinamerika (mit einigen Abstechern zurück nach Deutschland) nach seiner Flucht über die „Rattenlinie” als beklemmende Geschichtsstunde, in der viel ausgesprochen und gezeigt wird, was hier niemand wissen wollte und will. Er bezieht sich dabei auf den gleichnamigen, genau recherchierten Bestseller von Olivier Guez, wobei die bestechenden Schwarz-Weiß-Bilder eindeutig keinen dokumentarischen Charakter entfalten.
„Seine Haltung [Mengeles] spiegelt nicht die Banalität des Bösen wider, sondern dessen groteske Überhöhung: den Glauben an die eigene Überlegenheit, angeheizt durch ein verzerrtes Opferbewusstsein. Auf diese Weise wird der Film zu einem Kommentar über zeitgenössische Strukturen der Täterschaft und Straflosigkeit, die ohne externe Systeme der Rechenschaftspflicht fortbestehen.“
(Evgeny Gusyatinskiy | Viennale)




Credits:
FR/MX/DE/GB 2025, 135 Min., deutsch, spanische OmU,
Regie: Kirill Serebrennikov
Kamera: Vladislav Opelyants
Schnitt: Hansjörg Weißbrich
mit: D: August Diehl, Max Bretschneider, Dana Herfurth, Friederike Becht, Mirco Kreibich, David Ruland
Audiodeskriptionen, Untertitel und Hörverstärkung mit der Greta App
Trailer:
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