Ein Film von Andrea Arnold.
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Wer die Filme von Andrea Arnold kennt, weiß, dass sie ihre Figuren liebt.
Die trauernde CCTV-Sicherheitsbeamtin in Red Road ebenso wie die Jugendlichen der Drückerkolonne in American Honey, die Hip-Hop-Tänzerin Mia in Fish Tank, Catherine und Heathcliff in Wuthering Heights – gleich wie rau, ungehobelt oder problematisch sie sich verhalten, immer lässt sie ihnen ihr Leben, nie würde sie jemanden davon vorführen. Auch Luma, der realen Kuh aus Cow, bringt sie vollen Respekt entgegen. In Bird begleiten wir die 12-jährige Bailey, die zusammen mit dem Halbbruder bei ihrem durchgeknallten, viel zu jungen Vater Bug in einem heruntergekommenen Wohnblock lebt, und schwer genervt von ihrer Umgebung ist. Dem plötzlich auftauchenden Bird, einer merkwürdigen Erscheinung auf der Suche nach seiner Familienvergangenheit, begegnet sie zuerst auch misstrauisch und abweisend. Bald aber wird der melancholische Fremde eine Art Vertrauter für sie, und manchmal scheint Bailey dann eine andere Welt zu betreten.
„Schon in früheren Filmen hat die Regisseurin Andrea Arnold junge Protagonist:innen in den Fokus genommen und dabei mit klarem, durchaus auch oft hartem Blick für bittere soziale Realitäten. Zum auf Authentizität setzenden Realismus der Britin gesellt sich dieses Mal durch den von Franz Rogowski irgendwo zwischen naiv und verloren angelegten Titelhelden ein erfreulicherweise nicht zu dick aufgetragener magischer Realismus. Das kennt man von Arnold sonst so gar nicht, geht hier aber bestens auf.
Mit der Hauptdarstellerin Nykiya Adams gelingt der Regisseurin abermals eine echte Entdeckung, und nicht zuletzt eine Vielzahl von Tieren – von einer Halluzinogene absondernden Kröte über Pferde und einen Fuchs bis hin zu einem besonders bedeutungsvollen Raben – verleiht Bird einen ganz eigenen Touch. Vor allem aber ist der Film eine erfreulich sensible, einfallsreiche und wie immer bei Arnold auch musikalisch prägnante Variante des sonst hinlänglich abgegrasten Coming of Age-Genres.“ Patrick Heidmann | Cineman




Credits:
GB 2023, 119 Min., engl. OmU,
Regie: Andrea Arnold
Kamera: Robbie Ryan
Schnitt: Joe Bini
mit: Barry Keoghan, Franz Rogowski, Nykiya Adams, Jason Edward Buda, Jasmine Jobson, James Nelson-Joyce
Kayleigh Frankie Box
Trailer:
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