Ein Film von Arun Bhattarai & Dorottya Zurbó.
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Das Konzept des Bruttonationalglücks lehnt sich an den Begriff des Bruttonationaleinkommens an.
Anders als dieser quantitätsorientierte Indikator zielt das Bruttonationalglück darauf ab, die Qualität des Lebensstandards zu definieren. Es dient als Messwert für das Wohlergehen eines gesamten Volkes.
Aber – wie ist Glück messbar? Bhutan ermittelt das hier erfundene politische Glückmaß seit 1997 alle fünf Jahre, indem Interviewer anhand eines umfassenden Fragebogens die notwendigen Informationen Haus für Haus einholen.
Das Regie-Duo aus Ungarn und Bhutan begleitet zwei von ihnen, Amber Kumar Gurung und Guna Raj Kuikel, auf ihrem Weg. Dabei beobachten sie nicht nur zu Herzen gehende, dramatische wie tröstliche Erzählungen der Befragten. Auch das Schicksal des offenen, manchmal auch selbstironischen Luftgitarrespielers Amber berührt. Als Angehöriger der nepalesischen Minderheit in Bhutan wird der 40-jährige selbst im persönlichen Bereich so beschränkt, dass sein Glückswert laut eigener Einschätzung weit unter dem Durchschnitt liegt.
„In unseren Filmen beschäftigen wir uns oft mit dem Aufeinandertreffen von Kulturen, Identitäten, Werten und Mustern. Diese Geschichten ziehen uns an, die intimen Situationen des Lebens, die unsere kulturellen Unterschiede egalisieren und mit denen wir das Vertraute im Anderen zeigen können ….“ sagen die Regisseure – so kommt das ermittelte Ergebnis auch in Bhutan, wie überall auf der Welt, nicht zuletzt durch Art der Fragestellung zustande.
„Angesichts der Beschreibung des Films und der Werbefotos dieses wunderschönen Landes könnte man meinen, dass Agent of Happiness Bhutan als eine Art Paradies darstellt, aber der Film ist nicht eindimensional und auch keine reine Propaganda für Bhutan als glückliche buddhistische Enklave. Wie sein Schwerpunkt zeigt, scheut er sich nicht, die Fehler eines solch monolithischen religiösen und ethnischen Ansatzes für nationales Glück aufzuzeigen, der Menschen wie Amber in der Masse untergehen lässt.“
Aren Bergstrom | hot docs





Credits:
BT 2024, 94 Min., Dzongkha OmU
Regie: Arun Bhattarai, Dorottya Zurbó
Kamera: Arun Bhattarai,
Schnitt: Péter Sass
Trailer:
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