Yi Yi – A One and a Two

Yi Yi

Ein Film von Edward Yang. Wiederaufführung.

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Auf so poe­ti­sche wie zärt­li­che Weise schil­dert Yi Yi die Lebens- und Gefühlswelten einer Familie, in der die Generation der Großeltern, der Kinder und Enkel zusam­men­le­ben. Der Film beginnt mit der skep­tisch beäug­ten Hochzeit von Min-Mins jün­ge­rem Bruder und sei­ner unge­wollt schwan­ge­ren Freundin. Am Rande der Feier trifft Min-Mins Ehemann auf eine Ex-Freundin, die er vor 30 Jahren abrupt ver­las­sen hat­te – eine Begegnung, die ihn in eine tie­fe Sinnkrise stürzt. Kurz dar­auf gerät Ying-Ying, die Tochter der bei­den, in eine fata­le Gefühlslage, wäh­rend ihr jün­ge­rer Bruder Tang-Tang sein Interesse für die Fotografie ent­deckt – und für eine Mitschülerin, die ihn in der Schule schi­ka­niert. Die par­al­le­len, sich immer wie­der berüh­ren­den Handlungsstränge sind Teil einer kom­ple­xen Erzählung über mensch­li­che Verhaltensweisen und Schicksale, über Bedauern und Hoffnung, Schuld und Erlösung in Taipeh am Ende des 20. Jahrhunderts.
Edward Yang ist als einer der zen­tra­len Vertreter des Taiwan New Cinema untrenn­bar mit der in den 1980er Jahren ein­set­zen­den ästhe­ti­schen Erneuerung des tai­wa­ni­schen Kinos ver­bun­den. Seine Filme spie­geln die spe­zi­fisch tai­wa­ni­sche Erfahrung von Exil, Autoritarismus und Liberalisierung sowie die Diskrepanz zwi­schen kon­fu­zia­ni­scher und west­lich ori­en­tier­ter Moderne. Die for­ma­le Kraft und Modernität sei­ner Filme haben Taiwan zu einem der auf­re­gends­ten Orte des Weltkinos gemacht.“
Jendrik Walendi | dhm

Yi Yi, für den Yang bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2000 den Regiepreis gewann, war sein letz­ter Film, bevor er 2007 mit 60 Jahren an Krebs starb.
„Ich möch­te mei­ne Sichtweise nie­man­dem auf­zwin­gen. Ich möch­te die Dinge so natür­lich und neu­tral wie mög­lich dar­stel­len und es den Zuschauern über­las­sen, sich ihre eige­ne Meinung zu bil­den“, so erklärt Yang, war­um er den Blick aus der Distanz liebt: um die Stille oder unan­ge­neh­men Momente, die sich im Inneren abspie­len, bes­ser dar­stel­len zu können.

Credits:

Yi Yi – A One and a Two
TW/JP 2000, 173 Min., Taiwanesisches Mandarin, Japanisch OmU
Regie: Edward Yang
Kamera: Weihan Yang
Schnitt: Bowen Chen
mit Kelly Lee, Jonathan Chang, Niazhen Wu, Elaine Jin, Issey Ogata

Trailer:
Yi Yi – Trailer OV/d/f
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