Category Archives: archiv

Krieg und Spiele

Ein Film von Karin Jurschick. Ab 18.8. im fsk. Am 19.8. in Anwesenheit der Regisseurin.

Treffen Maschinen die bes­se­ren Entscheidungen, weil sie frei sind von Gefühlen und nicht getrie­ben von Rachegedanken? Oder müss­te man nicht umge­kehrt die gefühl­lo­sen Computer mit einer Ethiksoftware aus­stat­ten? Wie ver­än­dert sich Krieg, wenn sich die geg­ne­ri­sche Seite nicht im Kriegsgebiet befin­det, son­dern Soldaten weit ent­fernt davon, an einem geschütz­ten Ort vor einem Computerbildschirm sit­zen und über­wa­chen, was die Maschine im Kriegsgebiet tut? Wenn des­halb einer­seits die Distanz zunimmt, gleich­zei­tig Continue rea­ding

1001 Nacht – Teil 1- 3

Ein Film von Miguel Gomes. Aufgeteilt in 3 Teile:

  • Teil 1: Der Ruhelose – 125 min ab 28.7.
  • Teil 2: Der Verzweifelte – 131 min ab 11.8.
  • Teil 3: Der Entzückte – 125 min ab 25.8.

Ein poe­ti­sches Epos, das den Wahnwitz von Finanzkrise und Verschuldung in Gelächter auf­löst.“ Tagesanzeiger – CH
Einen Film über Portugal nach dem ver­ord­ne­ten finan­zi­ell­len Sparprogramm und sei­nen Folgen zu dre­hen, eigent­lich ein Ding der Unmöglichkeit für Miguel Gomez: „Du kannst kei­nen mili­tan­ten Film machen, der sei­ne Militanz bald ver­gisst und anfängt der Realität zu ent­flie­hen. Das ist Betrug. Disengagement. Dandyism.…“ Aber der Regisseur fin­det einen Continue rea­ding

La isla mínima

Ein Film von Alberto Rodríguez. Ab 4.8. im fsk.

Ein ver­schla­fe­ner Ort in Andalusien – der jun­ge Kriminalbeamte Pedro (Raúl Arévalo) ist wenig begeis­tert, als er aus der Hauptstadt nach Villafranco del Guadalquivir ver­setzt wird. Hier teilt man ihm als Kollegen den erfah­re­nen, eben­falls aus Madrid stam­men­den Juan (Javier Gutiérrez) zu. Man kann sich auf Anhieb nicht lei­den, aber was hilf­t’s, ein heik­ler Fall ist zu lösen: Zwei Schwestern im Teenageralter sind ver­schwun­den, und am Ort zeigt kaum Continue rea­ding

Out 1, noli me tangere

Ein zwölf­ein­halb Stunden lan­ger Film von Jacques Rivette. Am 20.& 21.8. in 2 Teilen im fsk.

Anläßlich des DVD-Releases gibt es bei uns eine ein­ma­li­ge Vorführung im Kinoformat von
Jaqcues Rivettes sehr lan­gem (12,5 Std.) Theater-Realitäts-Improvisationsfilm u.a. mit Jean Pierre Leaud und Juliet Berto in den Hauptrollen. Er wird in 2 Teilen an einem Wochenende gezeigt:

  • 20.8.: 11:00 Out 1, noli me tan­ge­re Teil 1 – OmU (mit Pause)
  • 21.8.: 11:00 Out 1, noli me tan­ge­re Teil 2 – OmU (mit Pause)

Zwei Theatergruppen pro­ben Stücke von Aischylos, ein taub­stum­mer jun­ger Mann (Jean-Pierre Léaud) zieht durch Pariser Cafés, legt Schicksalsbotschaften auf die Tische und  spielt Mundharmonika, ein Mädchen im roten Häkelponcho (Juliet Berto) betrügt in einem ande­ren Café frech und sehr char­mant diver­se Männer um diver­se Francs. Beide sto­ßen auf die Spuren eines Geheimbunds und einer Verschwörung. Rivettes Opus magnum erzählt frei nach Balzacs Histoire des 13 in bei­na­he 13 Stunden und acht Episoden die Geschichten von 13 Menschen, die in Paris leben und irgend­wie mit­ein­an­der ver­bun­den sind, aber nicht Continue rea­ding

Seefeuer

Ein Film von Gianfranco Rosi. Ab 28.7. im fsk.

Samuele ist zwölf und lebt auf einer Insel im Mittelmeer, weit ent­fernt vom Festland. Wie alle Jungen sei­nes Alters geht er nicht immer gern zur Schule. Viel lie­ber klet­tert er auf Uferfelsen, han­tiert mit sei­ner Schleuder oder streift am Hafen umher. Doch sei­ne Heimat ist kei­ne Insel wie alle ande­ren. Schon seit Jahren ist sie das Ziel von Männern, Frauen und Kindern, die in viel zu klei­nen Booten und alters­schwa­chen Schiffen aus Afrika über­zu­set­zen ver­su­chen. Die Insel heißt Lampedusa und gilt als Metapher für die Fluchtbewegung nach Europa, die Hoffnungen und Nöte, das Schicksal hun­dert­tau­sen­der Emigranten. Sie seh­nen sich nach Frieden, Freiheit und Glück und wer­den oft nur noch tot aus dem Wasser gebor­gen. So sind die Einwohner von Lampedusa tag­täg­lich Zeugen der größ­ten huma­ni­tä­ren Tragödie unse­rer Zeit. Continue rea­ding

Alles was kommt

Ein Film von Mia Hansen-Løve. Ab 18.8. im fsk.

Die Welt von Nathalie (gespielt von Isabelle Huppert) gerät ins Wanken: An der Schule, an der sie Philosophie unter­rich­tet, strei­ken die poli­ti­sier­ten Schüler gegen die Reformpolitik, aber davon will Nathalie nichts wis­sen, obwohl ihr lin­ke Denker am Herzen lie­gen. Kurze Zeit spä­ter erfährt sie, dass ihr Mann sie betrügt. Der zieht bald aus und weil die gemein­sa­men Kinder erwach­sen sind und schon lan­ge ihre eige­nen Wege gehen, ist sie plötz­lich allei­ne Continue rea­ding

90 Minuten – Bei Abpfiff Frieden

Ein Film von Eyan Hal­fon. Ab 30. Juni im fsk.

Der Eröffnungsfilm des Jüdischen Filmfestes Berlin-Brandenburg heißt im Original „The 90-Minute-War“ – bei uns wur­de der Krieg in Frieden umge­wan­delt: „Nach Abpfiff Frieden“ …

Der israe­li­sche Regisseur Eyan Halfon spielt hier ein hoch­gra­dig absur­des Ausgangsszenario durch, detail­reich, eini­ger­ma­ßen natu­ra­lis­tisch, aber mit Hieben nach allen Seiten und Anspielungen auf die Geschichte. Die Ausgangssituation: ein Fußballspiel, oder genau­er, die Zeit davor. Die Partie „Israel vs. Palästinensische Gebiete“ soll end­lich eine Entscheidung im und ein Ende des Nahost-Konfliktes brin­gen. Der Sieger erhält das Land, der Verlierer muss gehen.

90 MINUTEN beschäf­tigt sich nun nicht etwa mit dem alles ent­schei­den­den Spiel, son­dern mit dem diplo­ma­ti­schen und sport­li­chen Hürdenlauf zuvor, und natür­lich zeigt sich auch hier: der Teufel steckt in jedem Detail. Die Israelis haben bei­spiels­wei­se als Trainer Herrn Müller enga­giert. Als Zweifel auf­kom­men, ob Herr Müller sich als Deutscher sei­ner his­to­ri­schen Aufgabe bewusst ist [„Ich bin kein Historiker, kein Politiker, kein Soldat – es ist nur Fußball!“], wer­den er und das Team, statt zu trai­nie­ren, an his­to­risch bedeu­ten­de Orte von der Klagemauer bis Yad Vashem geschickt. Das paläs­ti­nen­si­sche Team dage­gen kommt erst gar nicht zum Training, da der Tourbus stän­dig an israe­li­schen Checkpoints schei­tert. Und über­haupt – wer darf bei den Palästinensern mit tun? Schicken die Emirate Spieler zur Unterstützung der Palästinenser – oder spen­die­ren sie nur Fußbälle? Die Frage, zu wel­chem Team ein ara­bi­scher Israeli gehört, zieht sich durch den gan­zen Film, aber auch die Einigung auf einen Schiedsrichter scheint unmög­lich. Auf Portugal als neu­tra­len Austragungsort kann man sich immer­hin eini­gen, und dort haben dann auch der Stadionchef und sei­ne Frau ein Lösung zumin­dest für die Schiedsrichterfrage parat.

»Während der Zuschauer die Vorbereitungen auf das Sportevent des Jahrtausends, d.h.„Israel gegen Palästina” beglei­tet, stellt Eyal Halfon vor allem die Verzweiflung des wah­ren Lebens bizarr auf den Kopf, ver­wan­delt die Realität in eine humor­vol­le Fantasie. Entstanden ist eine poli­ti­sche Satire par excel­lence, die auch ganz lei­se fragt, war­um bis­her kei­ne bes­se­re Lösung gefun­den wer­den konn­te…» epd-Film

(Mil­he­met 90 Hadakot)
D/Israel 2015, 85 Min. eng­lisch-ara­bisch-hebrä­isch-por­tu­gie­si­sche OmU
Regie & Buch: Eyan Halfon
Kamera: Daniel Kedem
Schnitt: Arik Leibovitch
D.: Moshe Ivgy, Nor­man Issa, Det­lev Buck, Pêpê Rapazote

90 Minuten – Bei Abpfiff Frieden Trailer from Camino Filmverleih on Vimeo.

Toni Erdmann

Ein Film von Maren Ade. Ab 14.7. im fsk.

Ohne Ankündigung besucht ein Vater sei­ne Tochter im Ausland. Er glaubt, sie habe ihren Humor ver­lo­ren und über­rascht sie mit einem Amoklauf aus Scherzen - so die tref­fen­de Kurzsynopsis von Komplizenfilm.

Über nur weni­ge Filme wur­de so aus­führ­lich und begeis­tert in deut­schen Print- Funk- und Internetmedien berich­tet, so dass sich critic.de am Ende ver­an­lasst sah, einen Beitrag mit „Wir sind nicht Toni Erdmann“ zu beti­teln. Aber auch die inter­na­tio­na­le Presse gab der Geschichte von der Karrieretochter und dem 68-er-Vater Bestnoten.

»Zwei Welten pral­len auf­ein­an­der. Gags und Körperkomik sind so per­fekt getimt wie die Auseinandersetzungen; über­haupt besticht der Film durch einen guten dra­ma­tur­gi­schen Fluss. Doch es geht um weit mehr: Hier ste­hen zwei völ­lig unter­schied­li­che Lebensmodelle und zwei Generationen glei­cher­ma­ßen auf dem Prüfstand. Lange scheint das auf Kosten von Ines zu gehen: Karrierefrauen wur­den ja schon all­zu oft als krank­haft ehr­gei­zig, noto­risch unent­spannt und unglück­lich kom­pro­mit­tiert, ob nun im Kino oder anders­wo. Doch Maren Ade unter­sucht auch, was Winfrieds ewi­ge Scherze und Grenzübertretungen an Schrecklichem anrich­ten kön­nen, und am Ende sehen wir Ines zwar frei­er agie­ren, aber sie bleibt ihren Zielen treu  – sie ist auf dem nächs­ten Karrieresprung nach Singapur. Sandra Hüller, aus­ge­wie­se­ne Ausnahmeschauspielerin, ver­leiht ihrer Unternehmensberaterin noch in der Diszipliniertheit unzäh­li­ge Facetten. Und Hüllers Gesangsnummer im Film … wur­de in Cannes fre­ne­tisch beju­belt.« Anke Westphal, Berliner Zeitung

»In einer unge­kann­ten Mischung aus semi­do­ku­men­ta­ri­scher Genauigkeit und ent­fes­sel­ter Farce, gelingt eine lan­ge ver­schüt­te­te Freiheit in der Inszenierung, wie man sie wohl seit Toni Erdmanns Jugend nicht mehr im Kino gese­hen hat. In die­ser mora­li­schen Komödie ist das Autorenkino förm­lich wie­der auf­er­stan­den. Nur war Filmkunst schon lan­ge nicht mehr der­art unter­hal­tend – und anrüh­rend.« Daniel Kothenschulte, FR

»Der Erfolg des Films beruht zum Teil dar­auf, wie Ade es schafft, den Bogen die­ser Tonlage über die gan­ze Zeit zu hal­ten, bis die Stimmung am Ende wie­der auf Moll, zu Zärtlichkeit und Traurigkeit, zurück­kehrt. Es gibt Szenen in Hotelbars, in Büros, und eine leicht per­ver­se Sex-Szene. Wir sehen ein pein­li­che und gleich­zei­tig eupho­ri­sche Karaoke-Darbietung der Witney Houston- Coverversion von „The Greatest Love of all“. Und dann gibt es noch eine sehr sur­re­al anmu­ten­de Party mit guter alter deut­scher Freikörperkultur: fun­ky moments, die Lars von Trier wohl lie­ben wür­de.« Peter Bradshaw| The Guardian

»Surprising, awk­ward, refres­hing and, at times, down­right hila­rious …« Screen international

D / Ö 2016 ‚162 Min.
Buch & Regie:Maren Ade
Kamera: Patrick Orth   Schnitt: Heike Parplies
mit Sandra Hüller,  Peter Simonischek, Michael Wittenborn, Thomas Loibl u.a.

auch von Maren Ade: Der Wald vor lau­ter Bäumen und Alle ande­ren

TONI ERDMANN | Offizieller Trailer | Deutsch HD German

Censored Voices

Ein Film von Mor Loushy. Ab 21. Juli im fsk.

1967 hat­te Israel im Sechstagekrieg die über­mäch­tig erschei­nen­de geg­ne­ri­sche Koalition besiegt und sein Territorium auf die drei­fa­che Größe aus­ge­dehnt. Das Land befand sich im Siegestaumel. Am Rand der all­ge­mei­nen Euphorie inter­view­te der Schriftsteller Amos Oz jun­ge Kibbuzniks, die gera­de vom Dienst an der Front zurück­ge­kehrt waren. Die Männer rede­ten offen über die Zerstörung, die Gräuel des Krieges und über ihre Ängste. Sie spra­chen über das Verhalten der israe­li­schen Truppen und waren dabei wesent­lich kri­ti­scher, als Oz erwar­tet hat­te.  Der Schriftsteller plan­te damals die Veröffentlichung der Interviews, doch es kam nicht dazu, weil der Großteil der Tonbänder von der israe­li­schen Armee zen­siert wur­de – bis heu­te.  Den noch exis­tie­ren­den Fragmenten der Originalaufnahmen wer­den Stimmen aus Nachrichtenarchiven und Bilder des Konfliktes gegen­über­ge­stellt, die das Gesagte in sei­ner Zeit ver­or­ten. Die ehe­ma­li­gen Soldaten sind heu­te Männer über 70, die ihre dama­li­gen Zweifel über die Opfer, die in die­sem Krieg für den Sieg erbracht wur­den, bewegt auf sich wir­ken las­sen. Ihre Stimmen konn­ten bis­lang nicht gehört wer­den – betref­fen sie doch den Staat Israel, wie wir ihn heu­te kennen.

In der Schule hör­ten wir sie häu­fig, die heroi­schen Legenden des 6‑Tage- Krieges. David gegen Goliath. Wir sind die Gerechten und haben die ara­bi­sche Welt, die uns im Meer ver­sen­ken woll­te, besiegt. Diese Erinnerung immer vor Augen mach­te unse­re Gesellschaft zu der, die sie heu­te ist. Aber damals, nur einen Monat nach dem gro­ßen Sieg, waren die Gefühle eigent­lich ande­re. Nur wur­den sie nie gehört. Sie wur­den zen­siert, demen­tiert und schließ­lich über die Jahre hin­weg ver­ges­sen. Jetzt, wo die Aufnahmen von damals wie­der zu hören sind, ent­steht ein kom­plett neu­es Bild. Ein „unge­schön­tes“, ein „ech­tes“, von einem Krieg, der so anders ver­lief als uns als Kindern bei­gebracht wur­de. Es ist ein trau­ri­ges Bild, ein tra­gi­sches. Und wäh­rend ich die­sen Stimmen lau­sche, stellt sich mir nur eine Frage: Wie wären wir als Gesellschaft gewor­den, wenn wir die­sen Stimmen Raum gege­ben hät­ten?“  Mor Loushy

Israel/ D  2015, 84 Min. · hebr. OmU 
Regie: Mor Loushy 
Buch: Mor Loushy, Daniel Sivan 
Kamera: Itai Raziel,  Avner Shahaf 
Schnitt: Daniel Sivan

The Assassin

Nach acht Jahren Kinopause legt er Hou Hsiao-Hsien einen hyp­no­ti­schen Film von unwirk­li­cher Schönheit vor, in dem es trotz einer extrem kom­pli­zier­ten, von ver­gleichs­wei­se boden­stän­di­gen, aber den­noch bril­lan­ten Actionszenen punk­tier­ten Geschichte vor allem um die Melancholie einer ver­geb­li­chen Liebe geht.”     Michael Meyns – filmstarts.de

China, im 8. Jahrhundert. Die Tang-Dynastie zer­brö­ckelt, ter­ri­to­ria­le Gouverneure erhe­ben sich gegen den Kaiser. Nie Yin-Niang ist in einem tao­is­ti­schen Kloster zur pro­fes­sio­nel­len Killerin aus­ge­bil­det wor­den. Von der kai­ser­treu­en „Nonne“ erhält sie den Auftrag, ihren Cousin Liu Lang, Sohn aus einer Verbindung des Ehemanns der Schwester des Kaisers und einer Konkubine, zu ermor­den, der als Gouverneur von Weibo inzwi­schen auf die Seite der Abtrünnigen gewech­selt ist. Einstmals waren Liu Lang und Nie Yin-Niang ein­an­der ver­spro­chen gewe­sen, bevor Liu aus tak­ti­schen Gründen anders ver­hei­ra­tet wurde…

Die Verwandtschaftsbeziehungen in THE ASSASSIN sind so ver­schach­telt und undurch­dring­lich wie die opu­lent aus­ge­stat­te­ten Räume des Films, die Regisseur Hou Hsiao-Hsien mit Schichten über Schichten von Vorhängen, Türen und Raumteilern ver­stellt. Schichten über his­to­risch gewach­se­nen Schichten von Loyalität, Verrat, Liebe und Verwandtschaft schei­nen auf den Figuren zu las­ten, sie zu ver­bin­den und zu erdrü­cken. In die­sem Dickicht, das ein­mal mehr an die Beziehung Taiwans zu China erin­nert, muss Nie Yin-Niang ihren Weg finden.

Der schwe­ben­de Wuxia-Film (Schwertkämpfer-Film) THE ASSASSIN von Arthouse-Altmeister Hou Hsiao-Hsien (DIE STADT DER TRAURIGKEIT) ent­führt in hyp­no­tisch schö­ne Bilderwelten: fili­gran arran­gier­te Innenräume, die wie ein Blick in eine über­quel­len­de Schmuckschatulle wir­ken, wert­vol­le, farb­ge­sät­tig­te Stoffe, mono­chro­me Landschaften, die an chi­ne­si­sche Tuschezeichnungen erin­nern, in Grauschattierungen gestaf­fel­te Bergpanoramen und end­lo­se Birkenwälder. Die sanft dahin­glei­ten­de Kamera ver­bin­det die dis­pa­ra­ten Orte und Bildwelten des Films zu einem Bilderfluss, der immer wie­der von den kur­zen, stak­ka­to­ar­ti­gen Martial-Arts-Sequenzen unter­bro­chen und beschleu­nigt wird, bevor er, wie ein Strom nach einem Hindernis, wie­der ins ruhi­ge Fahrwasser zurück fin­det.”  Hendrike Bake

OT: Nie Yinniang 
Taiwan 2015, 105 Min.
Regie: Hou Hsiao-Hsien
Buch: Chu T’ienwen, Hou Hsiao-Hsien
Kamera: Ping Bin Lee
Schnitt: Liao Ching-Sung
Musik: Lim Giong 
mit: Shu Qi, Chang Chen, Yun Zhou

THE ASSASSINTRAILER DEUTSCH (HD)