Ein Film von Asaf Saban. Im Januar im fsk.
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Wie Tausende andere junge Menschen aus Israel reist eine Gruppe quer durch Polen, um an authentischen Schauplätzen etwas über die Geschichte ihrer Vorfahren und derenystematische Vernichtung durch die deutschen NS-Besatzer zu erfahren. Dabei werden Frisch, Ido, Nitz und ihre Klassenkamerad*innen nicht nur von Zeitzeugen begleitet, sondern auch von Sehnsüchten und Sorgen, welche alle Teenager in diesem Alter umtreiben – die erste Liebe, die erste Enttäuschung, die erste Identitätssuche, die erste Fernreise ohne den kontrollierenden Blick der Eltern.
Das Coming-of-Age-Roadmovie zeigt einerseits eine Reise, die prototypisch für jene Mischung aus hochemotionaler Geschichtsstunde und Partytour ist, wie sie viele Jugendliche aus Israel erlebt haben, bevor sie in die Armee eingezogen wurden. Gleichzeitig schildert der Film ein filigranes Beziehungsdreieck, das von einer Überdosis an Impressionen und Hormonen kräftig durchgerüttelt wird. Der Film schafft es gekonnt, die Bustour weder als bloßes Erinnerungskultur-Theater zu diskreditieren noch sie pathetisch zu überhöhen. Vielmehr zeichnet er ein warmherziges, glaubwürdiges Panorama über das Erwachsenwerden und die Schwierigkeiten der
Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert – auch dank der herausragenden Leistungen der jungen Hauptdarsteller*innen, allen voran Neomi Harari als draufgängerische und gleichzeitig verletzliche Nitzan.
[Rainer Mende]




Credits:
Ha’Mishlahat
IL/PL/DE 2023, 101 Min., Polish, English, Hebrew OmU
Regie: Asaf Saban
Kamera: Bogumił Godfrejów
Schnitt: Michal Oppenheim
mit: Neomi Harari, Yoav Bavly, Leib Lev Levin,
Ezra Dagan, Alma Dishy u. a.
Trailer:
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